Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Reduktion
Re|duk|ti|on, die; -, -en [lateinisch reductio = Zurückführung, zu: reductum, 2. Partizip von: reducere, ↑ "reduzieren"]:1. (bildungssprachlich) das Reduzieren, Zurückführen auf ein geringeres Maß:
eine Reduktion der Kosten, der Arbeitszeit, der Zinssätze;
Reduktion (Beschränkung) auf das Wichtigste;
beim Lehrstoff müssen Reduktionen vorgenommen werden;
aus der … Vorstellung, Humor sei Reduktion ins Banale (FAZ 8. 4. 61, 2);
Budgetfreundliche Familienarrangements mit Reduktion (Ermäßigung) für Mutter und Kind (NZZ 27. 1. 83, 42).
2. (besonders Philosophie) Rückschluss vom Komplizierten auf etwas Einfaches; Vereinfachung:
die Reduktion eines Schemas;
eine Theorie aus der Beobachtung der Wirklichkeit durch Reduktion gewinnen.
3. (Sprachwissenschaft)
a) Vereinfachung eines Satzes durch Verminderung der Wörter ohne Änderung der eigentlichen Satzstruktur;
b) Abschwächung oder Schwund der Klangfarbe eines Vokals.
4. a) (Chemie) chemischer Prozess, bei dem einem Oxid Sauerstoff entzogen wird;
b) (Physik, Chemie) Vorgang, bei dem ein chemisches Element oder eine chemische Verbindung Elektronen aufnimmt, die von einer anderen Substanz abgegeben werden.
5. (Biologie) Verminderung der Zahl der Chromosomen bei der ↑ "Reduktionsteilung" (2).
6. (Physik, Meteorologie) Umrechnung von Messwerten auf Werte unter Normalbedingungen.
7. (katholische Kirche)
a) Laisierung;
b) (im 17./18. Jahrhundert, z. B. bei den Jesuiten in Paraguay) christliche Indianersiedlung unter der Leitung von Missionaren.
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