Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
$
%
&
-
2
3
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
[R]
S
T
U
V
W
X
Y
Z
£
¥
Ł
Œ
Ɛ
Ʋ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Ο
Π
Ρ
Σ
Τ
Φ
Χ
Ω
€
recht
rẹcht [mittelhochdeutsch, althochdeutsch reht, ursprünglich (adjektivisches Partizip) = aufgerichtet; gelenkt, verwandt mit ↑ "rechnen", ↑ "recken"]:1. a) richtig, geeignet, passend (in Bezug auf einen bestimmten Zweck):
der rechte Ort, Zeitpunkt für etwas;
im rechten Augenblick;
er ist der rechte Mann für diese Aufgabe;
nicht in der rechten Stimmung sein;
stets das rechte Wort finden;
ihm ist jedes Mittel recht (er scheut vor nichts zurück, um sein Ziel zu erreichen);
du kommst gerade recht;
du kommst mir gerade recht (umgangssprachlich ironisch; sehr ungelegen);
er hat noch nicht die Rechte (umgangssprachlich; passende Frau) gefunden;
b) richtig; dem Gemeinten, Gesuchten, Erforderlichen entsprechend:
auf der rechten Spur sein;
ganz recht! (das stimmt!);
das ist recht/so ist es recht/recht so (gut, in Ordnung so);
bin ich hier recht? (landschaftlich; an der richtigen Stelle?);
wenn ich es mir recht überlege, dann …;
wenn ich mich recht entsinne, dann …;
verstehe mich bitte recht (missverstehe mich nicht);
habe ich recht gehört? (stimmt das, soll das wirklich so sein?);
ich denke, ich höre nicht recht (umgangssprachlich; das kann doch wohl nicht stimmen);
gehe ich recht in (habe ich recht mit) der Annahme, dass …?;
das Rechte treffen;
du bist mir der Rechte! (umgangssprachlich ironisch; was du tust, ist keineswegs richtig, angebracht o. Ä.!);
da bist du [bei mir] an den Rechten (umgangssprachlich ironisch; an den Falschen) geraten, gekommen;
das ist [ja alles] recht und schön (das ist [ja alles] in Ordnung), aber …;
☆ recht/Recht daran tun (in Bezug auf etwas Bestimmtes richtig handeln: Die Herausgeber glaubten deshalb, recht daran zu tun, … Fachkollegen heranzuziehen [Fraenkel, Staat 14]);
nach dem Rechten sehen (nachsehen, ob alles in Ordnung ist);
recht/Recht haben (im Recht sein);
recht/Recht behalten (sich schließlich als derjenige erweisen, der recht hat);
jemandem recht/Recht geben (sich jemandes Meinung anschließen);
recht/Recht bekommen (bestätigt bekommen, dass man recht hat);
c) dem Gefühl für Recht, für das Anständige, Angebrachte entsprechend:
es ist nicht recht [von dir], so zu sprechen;
etwas ist [nur] recht und billig (ist [nur] gerecht);
recht tun, handeln, leben;
das geschieht dir recht! (du hast es als Strafe verdient);
S tue recht und scheue niemand! (wer rechtschaffen lebt, braucht sich vor niemandem zu fürchten); was dem einen recht ist, ist dem anderen billig (es ist nur billig, was man dem einen als recht zugesteht, auch dem andern zuzugestehen);
☆ alles, was recht ist (1. umgangssprachlich; bei allem Verständnis für das, was man anderen als recht und billig zugestehen muss: alles, was recht ist, aber das geht zu weit. 2. umgangssprachlich; zugegeben; das muss man sagen: alles, was recht ist, als Mozartinterpret ist er immer noch einer der Besten);
d) jemandes Wunsch, Bedürfnis oder Einverständnis entsprechend:
etwas ist jemandem recht;
ist Ihnen dieser Termin recht?;
es war ihr nicht recht (war ihr unangenehm), dass man sie dort gesehen hatte;
wenn es [dir] recht ist (wenn du einverstanden bist), besuche ich dich morgen;
es soll, kann mir recht sein (umgangssprachlich; ich habe nichts dagegen);
mir ist heute gar nicht recht (landschaftlich; ich fühle mich heute gar nicht wohl);
man kann ihm nichts, kann es ihm nicht recht machen;
man kann es nicht allen recht machen;
S allen Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann (man kann es niemals allen gleichzeitig recht machen).
2. a) so, wie es sein soll; richtig, wirklich, echt:
ein rechter Jammer;
ein rechter Mann;
jemandes rechter (selten; leiblicher) Vater, Sohn, Bruder;
da schrie er erst recht (gerade; noch mehr, lauter als vorher);
nun/jetzt erst recht! (nun/jetzt gerade!);
das Leben ist recht eigentlich ein Kampf;
keine rechte Lust haben;
nicht recht (nicht so ganz) klug aus jemandem werden;
die Wunde will nicht recht heilen;
er sollte endlich etwas Rechtes leisten;
etwas Rechtes, nichts Rechtes können;
das ist ja was Rechtes (umgangssprachlich ironisch; nichts Besonderes);
der Pächter gewinnt seiner … Aufgabe kein rechtes Interesse mehr ab (Schnurre, Bart 84);
… diese Verbindung ihrer Tochter, für die sie sich nicht recht erwärmen konnte (Chr. Wolf, Himmel 30);
b) ziemlich [groß]; ganz:
noch ein rechtes (richtiges) Kind sein;
recht gut, schön;
sei recht (sehr) herzlich gegrüßt;
recht in Sorge um jemanden sein;
Das war … doch ein recht erfreuliches Ergebnis (Remarque, Obelisk 285);
wenn also wirklich all dies geschieht, dann kann es für Machthaber, die sich nicht der Gunst des Volkes erfreuen, recht schwierig werden (Dönhoff, Ära 92);
☆ recht und schlecht (↑ "schlecht" [7]).
der rechte Ort, Zeitpunkt für etwas;
im rechten Augenblick;
er ist der rechte Mann für diese Aufgabe;
nicht in der rechten Stimmung sein;
stets das rechte Wort finden;
ihm ist jedes Mittel recht (er scheut vor nichts zurück, um sein Ziel zu erreichen);
du kommst gerade recht;
du kommst mir gerade recht (umgangssprachlich ironisch; sehr ungelegen);
b) richtig; dem Gemeinten, Gesuchten, Erforderlichen entsprechend:
auf der rechten Spur sein;
ganz recht! (das stimmt!);
das ist recht/so ist es recht/recht so (gut, in Ordnung so);
bin ich hier recht? (landschaftlich; an der richtigen Stelle?);
wenn ich es mir recht überlege, dann …;
wenn ich mich recht entsinne, dann …;
verstehe mich bitte recht (missverstehe mich nicht);
habe ich recht gehört? (stimmt das, soll das wirklich so sein?);
ich denke, ich höre nicht recht (umgangssprachlich; das kann doch wohl nicht stimmen);
gehe ich recht in (habe ich recht mit) der Annahme, dass …?;
du bist mir der Rechte! (umgangssprachlich ironisch; was du tust, ist keineswegs richtig, angebracht o. Ä.!);
da bist du [bei mir] an den Rechten (umgangssprachlich ironisch; an den Falschen) geraten, gekommen;
das ist [ja alles] recht und schön (das ist [ja alles] in Ordnung), aber …;
☆ recht/Recht daran tun (in Bezug auf etwas Bestimmtes richtig handeln: Die Herausgeber glaubten deshalb, recht daran zu tun, … Fachkollegen heranzuziehen [Fraenkel, Staat 14]);
nach dem Rechten sehen (nachsehen, ob alles in Ordnung ist);
recht/Recht haben (im Recht sein);
recht/Recht behalten (sich schließlich als derjenige erweisen, der recht hat);
jemandem recht/Recht geben (sich jemandes Meinung anschließen);
recht/Recht bekommen (bestätigt bekommen, dass man recht hat);
c) dem Gefühl für Recht, für das Anständige, Angebrachte entsprechend:
es ist nicht recht [von dir], so zu sprechen;
etwas ist [nur] recht und billig (ist [nur] gerecht);
recht tun, handeln, leben;
das geschieht dir recht! (du hast es als Strafe verdient);
S tue recht und scheue niemand! (wer rechtschaffen lebt, braucht sich vor niemandem zu fürchten); was dem einen recht ist, ist dem anderen billig (es ist nur billig, was man dem einen als recht zugesteht, auch dem andern zuzugestehen);
☆ alles, was recht ist (1. umgangssprachlich; bei allem Verständnis für das, was man anderen als recht und billig zugestehen muss: alles, was recht ist, aber das geht zu weit. 2. umgangssprachlich; zugegeben; das muss man sagen: alles, was recht ist, als Mozartinterpret ist er immer noch einer der Besten);
d) jemandes Wunsch, Bedürfnis oder Einverständnis entsprechend:
etwas ist jemandem recht;
ist Ihnen dieser Termin recht?;
es war ihr nicht recht (war ihr unangenehm), dass man sie dort gesehen hatte;
wenn es [dir] recht ist (wenn du einverstanden bist), besuche ich dich morgen;
es soll, kann mir recht sein (umgangssprachlich; ich habe nichts dagegen);
mir ist heute gar nicht recht (landschaftlich; ich fühle mich heute gar nicht wohl);
man kann ihm nichts, kann es ihm nicht recht machen;
man kann es nicht allen recht machen;
S allen Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann (man kann es niemals allen gleichzeitig recht machen).
2. a) so, wie es sein soll; richtig, wirklich, echt:
ein rechter Jammer;
ein rechter Mann;
jemandes rechter (selten; leiblicher) Vater, Sohn, Bruder;
da schrie er erst recht (gerade; noch mehr, lauter als vorher);
nun/jetzt erst recht! (nun/jetzt gerade!);
das Leben ist recht eigentlich ein Kampf;
nicht recht (nicht so ganz) klug aus jemandem werden;
die Wunde will nicht recht heilen;
etwas Rechtes, nichts Rechtes können;
das ist ja was Rechtes (umgangssprachlich ironisch; nichts Besonderes);
der Pächter gewinnt seiner … Aufgabe kein rechtes Interesse mehr ab (Schnurre, Bart 84);
… diese Verbindung ihrer Tochter, für die sie sich nicht recht erwärmen konnte (Chr. Wolf, Himmel 30);
b) ziemlich [groß]; ganz:
noch ein rechtes (richtiges) Kind sein;
recht gut, schön;
sei recht (sehr) herzlich gegrüßt;
recht in Sorge um jemanden sein;
Das war … doch ein recht erfreuliches Ergebnis (Remarque, Obelisk 285);
wenn also wirklich all dies geschieht, dann kann es für Machthaber, die sich nicht der Gunst des Volkes erfreuen, recht schwierig werden (Dönhoff, Ära 92);
☆ recht und schlecht (↑ "schlecht" [7]).