Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Rechnung
Rẹch|nung, die; -, -en [mittelhochdeutsch rech(e)nunge]:1. Berechnung, Ausrechnung:
eine einfache, schwierige, komplizierte Rechnung;
die Rechnung stimmt, geht glatt auf;
in der Rechnung steckt irgendwo ein Fehler;
Ü meine Rechnung (Annahme) stimmte [nicht];
jemandes Rechnung geht [nicht] auf (jemandes Überlegung stimmt [nicht] und führt [nicht] zu dem erhofften Erfolg);
[jemandem] eine Rechnung aufmachen (eine Kalkulation anstellen [aus der sich eine Forderung an jemanden ergibt]);
K seine Rechnung finden (in seinen Erwartungen o. Ä. zufriedengestellt werden: Dein Gewissen selbst soll seine Rechnung dabei finden [Lessing, Nathan II, 8]).
2. Berechnung von Soll und Haben:
laufende Rechnung (Wirtschaft; Kontokorrent);
Rechnung führen (Wirtschaft; über Einnahmen und Ausgaben Buch führen).
3. schriftliche Aufstellung über verkaufte Waren oder erbrachte Dienstleistungen mit der Angabe des Preises, der dafür zu zahlen ist:
eine hohe, niedrige, große, kleine, gepfefferte, gesalzene, unbezahlte, offene Rechnung;
eine Rechnung über 500 Euro;
die Rechnung beläuft sich auf, beträgt, macht 20 Euro;
die Rechnung ausschreiben, quittieren, begleichen, bezahlen;
Herr Ober, bringen Sie mir bitte die Rechnung/die Rechnung, bitte!;
die Rechnungen (Rechnungsbeträge) kassieren;
jemandem die Rechnung präsentieren (nachdrücklich; zur Bezahlung vorlegen);
etwas [mit] auf die Rechnung setzen, schreiben;
etwas kommt, geht auf jemandes Rechnung (ist von jemandem zu bezahlen);
auf, gegen Rechnung arbeiten;
der Versand erfolgt auf Rechnung (auf Kosten) und Gefahr des Empfängers;
etwas auf Rechnung (gegen eine nicht sofort, nicht im Voraus zu begleichende Rechnung) bestellen, liefern;
Waren für/auf Rechnung eines Dritten (im Auftrag eines anderen) kaufen;
für/auf eigene Rechnung (auf eigenes Risiko [in Bezug auf Gewinn und Verlust]) arbeiten, wirtschaften;
jemandem etwas in Rechnung stellen (berechnen);
Ü die Rechnung [für etwas] bezahlen müssen (die unangenehmen Folgen eines Verhaltens tragen müssen);
Die Rechnung begleicht bei dieser Feilscherei einmal mehr die Umwelt (diese Feilscherei geht einmal mehr auf Kosten der Umwelt; natur 3, 1991, 71);
jemandem die Rechnung [für etwas] präsentieren (jemanden zum Ausgleich für etwas nachträglich mit bestimmten unangenehmen Forderungen konfrontieren);
die Rechnung ohne den Wirt machen (mit etwas scheitern, weil man sich nicht des Einverständnisses des oder der Beteiligten versichert hat);
[mit jemandem] eine [alte] Rechnung begleichen ([mit jemandem] ↑ "abrechnen" [3]);
auf jemandes Rechnung kommen/gehen (jemandem zuzuschreiben sein);
etwas auf seine Rechnung nehmen (für [die Folgen von] etwas die Verantwortung übernehmen);
auf seine/die Rechnung kommen (schweizerisch; auf seine Kosten kommen; eigentlich = das bekommen, was man für sich ausgerechnet hat: Wer Meisterwerke … erwartet, wird nicht auf seine Rechnung kommen [Reich-Ranicki, Th. Mann 14]);
auf/für eigene Rechnung (auf eigenes Risiko, in eigener Verantwortung, von sich aus).
4. Berechnung, Überlegung oder Planung:
nach meiner Rechnung müsste sie zustimmen;
lassen Sie uns doch einmal die folgende Rechnung aufmachen (Folgendes annehmen): …;
etwas außer Rechnung lassen (außer Acht, unberücksichtigt lassen; mit etwas nicht rechnen);
das ist eine einfache diplomatische Rechnung, die jeder Handelsattaché anstellen kann (Musil, Mann 808);
einer Sache Rechnung tragen (etwas in seinem Verhalten, Handeln, Vorgehen gebührend berücksichtigen);
etwas in Rechnung ziehen/stellen/setzen (etwas in seine Überlegungen einbeziehen, berücksichtigen).
5. (veraltend) Rechenschaft:
[über etwas] Rechnung [ab]legen (1. gehoben; [über etwas] Rechenschaft ablegen. 2. besonders schweizerisch; [über etwas] finanzielle Rechenschaft geben, besonders den Empfang und die Verwendung von Geldbeträgen nachweisen).
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