Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Rätsel
Rät|sel, das; -s, - [spätmittelhochdeutsch rætsel, rātsel, zu 1"raten"]:1. Denkaufgabe, meist als Umschreibung eines Gegenstandes o. Ä., den der Leser oder Hörer selbst auffinden, raten soll:
ein leichtes, einfaches, schwieriges Rätsel;
das Rätsel der Sphinx;
Rätsel raten, lösen;
die Kinder gaben einander Rätsel auf;
die [Auf]lösung eines Rätsels mit Spannung erwarten;
R das ist des Rätsels Lösung!;
jemandem Rätsel/ein Rätsel aufgeben (jemanden vor Probleme, ein Problem stellen);
in Rätseln sprechen (unverständliche Dinge sagen, die der Angesprochene nicht entschlüsseln kann).
2. Sache oder Person, die jemandem unbegreiflich ist, hinter deren Geheimnis er [vergeblich] zu kommen sucht:
ein dunkles, ewiges, ungelöstes Rätsel;
das Rätsel des Todes, der Schöpfung, der Evolution;
ein Rätsel löst sich, klärt sich auf;
Das Rätsel um den Aufenthaltsort von Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann (Spiegel 49, 1986, 14);
jemandem ein Rätsel sein/bleiben (für jemanden unbegreiflich, undurchschaubar sein, bleiben: Frauen sind ihm ein Rätsel; sie hatte ihn in Augenblicken unbedenklicher Ehrlichkeit erlebt, und dennoch blieb er ihr ein Rätsel [Kirst, 08/15, 191]);
vor einem Rätsel stehen (etwas nicht begreifen, sich etwas nicht erklären können: wohin mag es (= das Wasser) wohl sickern? fragte man sich sofort und stand vor einem neuen Rätsel [Nossack, Begegnung 320]).
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