Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Rand
1Rạnd, der; -[e]s, Ränder [mittelhochdeutsch, althochdeutsch rant, ursprünglich = (schützendes) Gestell, Einfassung, verwandt mit ↑ "Rahmen"]:1. a) äußere Begrenzung einer Fläche, eines bestimmten Gebietes:
der Rand eines Tisches;
der [aufwärts gebogene] Rand eines Kuchenblechs;
der obere, untere Rand einer Seite, eines Blattes;
der gezackte Rand einer Briefmarke;
der Rand einer Wiese;
am Rand der Autobahn, des Weges;
sie wohnen am Rand der Wüste, am südlichen Rand des Vorortes;
Ü dieses Problem liegt mehr am Rande (ist nicht wichtig);
Erst auf der Suche nach einer Wohnung lernte ich damals die Ränder der Stadt Paris kennen (Handke, Niemandsbucht 267);
An den Rändern der Rabatte standen Rosenbüsche (Seidel, Sterne 70);
am Rande (nebenbei: am Rande bemerkt; etwas nur am Rande erwähnen; Es handelt sich um gewöhnliche Geschäftsbriefe, und sie bleiben es auch dann, wenn Mann (meist rasch und doch nur am Rande) Persönliches einbezieht oder beschreibt [Reich-Ranicki, Th. Mann 14]);
b) etwas, was etwas umfasst und ihm Halt gibt; Einfassung:
eine Brille mit dicken Rändern;
außer Rand und Band geraten/sein (umgangssprachlich: 1. [von Kindern] sehr ausgelassen werden, sein. 2. aus einem bestimmten Grund sich nicht zu fassen wissen: vor Wut, Überraschung ganz außer Rand und Band geraten; aber ich war glücklich und vor Freude außer Rand und Band [Perrin, Frauen 89]);
K aus Rand und Band geraten/sein (außer Rand und Band geraten/sein: War denn der alte Meister Frey an diesem Abend ganz aus Rand und Band [Raabe, Chronik 142]).
2. a) obere Begrenzung eines Gefäßes, eines zylindrischen Gegenstandes o. Ä.:
der glatte, scharfe Rand einer Flasche;
der ausgezackte Rand einer abgebrochenen Röhre;
am Rand des Brunnens sitzen;
ein Glas bis zum Rand füllen;
das Wasser schwappte über den Rand der Wanne;
sich am Rande verstehen (selbstverständlich sein; wohl, weil sich schon am Rand eines Gefäßes der Inhalt zeigt);
b) Teil, der bei einer Vertiefung die äußerste Grenze der höher gelegenen festen Fläche bildet:
am Rand eines Abgrundes, einer Schlucht, eines Grabes stehen;
Ü jemanden an den Rand des Wahnsinns, des Ruins bringen (jemanden fast wahnsinnig machen, fast ruinieren);
am Rande der Pleite sein (die Pleite kaum mehr verhindern können);
Schulzes Kopfball … brachte Leverkusen wieder an den Rand einer Niederlage (Kicker 82, 1981, 50);
ich musste Ediths Wunsch erfüllen, wenn ich ihr, die am Rand der Hysterie balancierte, nicht auch noch einen Zusammenbruch bescheren wollte (Simmel, Stoff 466);
am Rande des Grabes [stehen] (↑ "Grab" );
jemanden an den Rand des Grabes bringen (↑ "Grab" ).
3. frei bleibender Teil auf einem Blatt Papier o. Ä., der etwas Gedrucktes, Geschriebenes umgibt oder nur seitlich vorhanden ist:
einen schmalen, breiten Rand lassen;
20 Anschläge Rand lassen;
etwas an den Rand schreiben, auf dem Rand notieren.
4. etwas, was sich als Folge von etwas um etwas herum, als eine Art Kreis sichtbar gebildet hat:
rote, dunkle Ränder um die Augen;
die Wunde hat zackige, geschürfte Ränder;
die Ränder auf dem Kleid mit Benzin entfernen;
stell den Topf nicht auf die Tischdecke, das gibt einen Rand!;
Er … schüttelte Scheuersand in die Wanne und begann, den grauen Rand wegzureiben (Sebastian, Krankenhaus 96).
5. [ursprünglich Studentensprache; wohl nach den Lippenrändern] (salopp) Mund:
halt deinen Rand!;
Mensch, hat der einen Rand (tut der sich wichtig, ist das ein Großmaul)! .
6.mit etwas zu Rande kommen (↑ "zurande");
mit jemandem zu Rande kommen (↑ "zurande").
2Rand [rænd], der; -s, -[s] [englisch Rand, verwandt mit 1"Rand", eigentlich = Medaille, Schild]:
Währungseinheit in Südafrika (1 Rand = 100 Cent; Abk.: R).
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