Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Rakete
Ra|ke|te, die; -, -n [älter: Rackette, Rogete < italienisch rocchetta, eigentlich Verkleinerungsform von: rocca = Spinnrocken, nach der einem Spinnrocken ähnlichen zylindrischen Form]:1. a) als militärische Waffe verwendeter, lang gestreckter, zylindrischer, nach oben spitz zulaufender [mit einem Sprengkopf versehener] Flugkörper, der eine sehr hohe Geschwindigkeit erreicht und auch über weite Entfernungen ein gegnerisches Ziel treffen kann:
eine taktische Rakete mit Mehrfachsprengkopf;
dieser Zerstörer ist mit den modernsten Raketen vom Typ … ausgerüstet;
der Junge fegte wie eine Rakete davon (umgangssprachlich; lief sehr schnell davon);
der Wagen geht ab wie eine Rakete (umgangssprachlich; hat ein großes Anzugsvermögen);
Ü der neue Moderator ist eine [regelrechte] Rakete (umgangssprachlich; ein großartiger Könner);
Dann kam »Kuba« und Kennedys Reaktion, die Chruschtschow zwang, die Raketen, die er dort aufgebaut hatte, wieder abzubauen und zurückzutransportieren (Dönhoff, Ära 205);
b) in der Raumfahrt verwendeter Flugkörper von der Form einer überdimensionalen Rakete (1 a), der dem Transport von Satelliten, Raumkapseln o. Ä. dient:
eine mehrstufige, ferngesteuerte Rakete;
die Rakete wird gezündet, verglüht in der Atmosphäre;
eine Rakete an die Startrampe fahren, starten, in den Weltraum schießen.
2. Feuerwerkskörper von der Form einer Rakete (1 a):
Raketen abbrennen, abschießen;
Nach den ersten Schlägen wurden sie (= die Glocken) vom Krachen und Pfeifen der Feuerwerkskörper übertönt … Raketen stiegen in den Himmel und zerplatzten (Roehler, Würde 120).
3. (landschaftlich) begeistertes, das Heulen einer Rakete (2) nachahmendes Pfeifen bei [Karnevals]veranstaltungen:
Drei donnernde Raketen stiegen zur Saaldecke, und immer wieder baten die Gäste um Wiederholung des mitreißenden Schlagerpotpourris (MM 30. 1. 69, 6).
4. [französisch raquette, ↑ "Rackett"] beim Federballspiel benutztes, einem Schläger ähnliches Gerät, mit dem der Ball geschlagen und gefangen wird:
Genua ist da, wo das unüberwindliche Rom wie ein Federball in die Rakete eines zärtlichen Knaben Oktavius sprang (Schiller, Fiesco II,5).
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