Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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quälen
quä|len [mittelhochdeutsch quelen, althochdeutsch quellan, zu: quelan = Schmerz empfinden, ursprünglich = stechen; in neuhochdeutscher Zeit als Ableitung von ↑ "Qual" empfunden und daher mit ä geschrieben]:1. a) einem Lebewesen bewusst körperliche Schmerzen zufügen, es misshandeln [um es leiden zu sehen]:
jemanden, ein Tier [grausam] quälen, zu Tode quälen;
sie quälten ihr Opfer auf unmenschliche Weise;
b) jemandem (durch etwas) seelische Schmerzen zufügen:
nur um sie zu quälen, versetzt er sie in Angst und Unruhe;
quäl mich doch nicht immer mit dieser alten Geschichte!
2. a) jemandem lästig werden, indem man ihm [mit einem Begehren] keine Ruhe lässt:
das Kind quälte die Eltern so lange, bis es schließlich Fernsehen durfte;
b) bei jemandem körperliche Schmerzen, sehr unangenehme körperliche Empfindungen hervorrufen:
mich quält seit Tagen ein hartnäckiger Husten;
quälende Kopfschmerzen;
c) jemanden innerlich anhaltend beunruhigen:
ihn quälte der Gedanke an seine Schuld;
die Reue quälte sie;
eine quälende Ungewissheit;
Der Seitensprung selber … hat Annemarie nicht sonderlich gequält (Schreiber, Krise 185);
so hält sich in mir der quälende Verdacht (Stern, Mann 56);
Die Quadratur des Kreises ist gelungen, nach quälendem Ringen ein Ausweg aus einem Dilemma zwischen Gewissen und Gehorsam gewiesen (FAZ 23. 6. 99, 1);
Das Selbstbildnis des von Unsicherheit und Furcht gequälten … Neurotikers (Reich-Ranicki, Th. Mann 38).
3.
a) (von etwas) gequält (1 b, 2 b) werden:
in den letzten Tagen vor seinem Tod musste er sich sehr quälen;
sie quält sich mit Zweifeln;
Beide genasen eines gesunden Knaben. Pauls schöne Frau nach drei Stunden, Paula musste sich sechsunddreißig Stunden quälen (Plenzdorf, Legende 15);
b) sich (mit etwas, jemandem) sehr abmühen:
sich mit der Hausarbeit quälen;
Ü ein gequältes (gezwungenes, unnatürliches) Lächeln;
ein gequälter (schwerfälliger, ungeschickter) Stil;
Was du dich mit dem Haus und dem Garten quälst, Vater, lass den Garten, gib ihn auf (Brot und Salz 241);
Selbst die Beatles und die Supremes müssen sich mit der deutschen Sprache quälen (Kraushaar, Lippen 82).
4. sich unter Mühen, mit großer Anstrengung irgendwohin bewegen:
mühsam quälten wir uns durch den hohen Schnee, über den Berg, ans Ziel;
Urlauberströme quälen sich über die Autobahnen (MM 4./5. 8. 79, 16);
Barmettler quälte sich aus dem Bett (Ziegler, Liebe 9).
5. (Fotografie Jargon) (belichtetes Fotopapier, um eine Unterbelichtung notdürftig auszugleichen) länger als üblich im Entwickler lassen und dabei reiben, um die Tonwerte zu verbessern.
quä|len
jemanden, ein Tier [grausam] quälen, zu Tode quälen;
sie quälten ihr Opfer auf unmenschliche Weise;
b) jemandem (durch etwas) seelische Schmerzen zufügen:
nur um sie zu quälen, versetzt er sie in Angst und Unruhe;
quäl mich doch nicht immer mit dieser alten Geschichte!
2. a) jemandem lästig werden, indem man ihm [mit einem Begehren] keine Ruhe lässt:
das Kind quälte die Eltern so lange, bis es schließlich Fernsehen durfte;
b) bei jemandem körperliche Schmerzen, sehr unangenehme körperliche Empfindungen hervorrufen:
mich quält seit Tagen ein hartnäckiger Husten;
quälende Kopfschmerzen;
c) jemanden innerlich anhaltend beunruhigen:
ihn quälte der Gedanke an seine Schuld;
die Reue quälte sie;
eine quälende Ungewissheit;
Der Seitensprung selber … hat Annemarie nicht sonderlich gequält (Schreiber, Krise 185);
so hält sich in mir der quälende Verdacht (Stern, Mann 56);
Die Quadratur des Kreises ist gelungen, nach quälendem Ringen ein Ausweg aus einem Dilemma zwischen Gewissen und Gehorsam gewiesen (FAZ 23. 6. 99, 1);
Das Selbstbildnis des von Unsicherheit und Furcht gequälten … Neurotikers (Reich-Ranicki, Th. Mann 38).
3.
a) (von etwas) gequält (1 b, 2 b) werden:
in den letzten Tagen vor seinem Tod musste er sich sehr quälen;
sie quält sich mit Zweifeln;
Beide genasen eines gesunden Knaben. Pauls schöne Frau nach drei Stunden, Paula musste sich sechsunddreißig Stunden quälen (Plenzdorf, Legende 15);
b) sich (mit etwas, jemandem) sehr abmühen:
sich mit der Hausarbeit quälen;
Ü ein gequältes (gezwungenes, unnatürliches) Lächeln;
ein gequälter (schwerfälliger, ungeschickter) Stil;
Was du dich mit dem Haus und dem Garten quälst, Vater, lass den Garten, gib ihn auf (Brot und Salz 241);
Selbst die Beatles und die Supremes müssen sich mit der deutschen Sprache quälen (Kraushaar, Lippen 82).
4.
mühsam quälten wir uns durch den hohen Schnee, über den Berg, ans Ziel;
Urlauberströme quälen sich über die Autobahnen (MM 4./5. 8. 79, 16);
Barmettler quälte sich aus dem Bett (Ziegler, Liebe 9).
5. (Fotografie Jargon) (belichtetes Fotopapier, um eine Unterbelichtung notdürftig auszugleichen) länger als üblich im Entwickler lassen und dabei reiben, um die Tonwerte zu verbessern.