Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
prellen
prẹl|len [mittelhochdeutsch prellen = mit Wucht stoßen; sich schnell fortbewegen; aufschlagen, Herkunft ungeklärt]:1. a) [ursprünglich Verbindungswesen, nach der Vorstellung des um seine Freiheit betrogenen »geprellten« (3) Fuchses mit Bezug auf ↑ "Fuchs" (7)] jemanden um etwas ihm Zustehendes bringen, betrügen:
jemanden um die Belohnung, um sein Erbe prellen;
Am Nachmittag … habe ihn einer um sein Honorar geprellt (Ziegler, Konsequenz 147);
So kam es, dass geprellte Urlauber direkt vom Flughafen … zum Reisebüro fuhren (Szene 8, 1985, 23);
b) einen ausstehenden Geldbetrag nicht bezahlen:
die Zeche prellen.
2. a) (selten) ↑ "prallen" (1):
gegen die Wand prellen;
b) heftig stoßen:
die Kanten der Kartons prellten seine Schenkel (Fels, Sünden 88);
dann prallt ihm ein Körper in den Rücken und prellt ihn vorwärts (Norfolk, Lemprière 642);
c) (etwas, sich) heftig stoßend verletzen:
ich habe mich an der Schulter geprellt;
d) sich durch heftiges Stoßen einen Körperteil verletzen:
ich habe mir das Knie geprellt.
3. [an den früher üblichen Brauch, Menschen zur Strafe oder zum Scherz auf einem straff gespannten Tuch in die Höhe zu schleudern, schloss sich das »Prellen« von Füchsen als Belustigung von Jagdgesellschaften an] (Jagdwesen früher) (einen Fuchs) auf ein straff gespanntes Tuch oder Netz legen und immer wieder emporwerfen und auffangen.
4.
a) (Handball u. a.) einen Ball auf den Boden auftreffen lassen und ihn wieder an sich nehmen oder erneut schlagen:
beim Dribbeln den Ball prellen;
b) (Prellball) den Ball mit der Faust so in die gegnerische Spielhälfte schlagen, dass er zuerst in der eigenen Spielhälfte den Boden berührt:
den Ball über die Leine prellen.
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