Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
predigen
pre|di|gen [mittelhochdeutsch predigen, bredigen, althochdeutsch bredigōn, predigōn < kirchenlateinisch pr(a)edicare < lateinisch praedicare = öffentlich ausrufen, verkünden]:1. a) im Gottesdienst die Predigt halten:
wer hat heute gepredigt?;
einer Gemeinde, vor einer großen Gemeinde predigen;
gegen Hass, über das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter, von der Vergebung der Sünden predigen;
b) verkündigen:
das Evangelium predigen;
vom einfältigen Mönch, der den Fischen und den Vögeln das Wort Gottes predigte (Stern, Mann 226).
2. (umgangssprachlich)
a) eindringlich ans Herz legen; anempfehlen; (jemanden zu etwas) immer wieder ermahnen, auffordern:
Toleranz, Liebe predigen;
überall in der Welt wird Hass und Kampf gepredigt;
Solange ich Trainer bin, predige ich meinen Spielern faires Spiel (Kicker 6, 1982, 18);
Verantwortung zu tragen, das wurde uns nicht gepredigt (Dönhoff, Ostpreußen 75);
Wir wollen ja nicht Moral predigen (eine Moralpredigt halten; H. Weber, Einzug 374);
b) nachdrücklich in belehrendem Ton sagen:
wie oft habe ich [dir] das schon gepredigt!;
dem korrekten Staatsanwalt …, der seiner Frau immer gepredigt hatte, dass die Ehe kein Zwang sein dürfe (Bodamer, Mann 165);
Wind und Sonne – das predigt doch sonst auch der Naturschutzbund landauf, landab – können nur dann Wesentliches beitragen (natur 9, 1991, 10).
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