Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
prägen
prä|gen :1. a) mit einem Bild, mit Schriftzeichen versehen, wobei die Oberfläche von geeignetem Material (z. B. Metall, Papier, Leder) durch Druck mit entsprechenden Werkzeugen oder Maschinen reliefartig geformt wird:
geprägtes Briefpapier, Leder;
b) prägend (1 a) herstellen:
Münzen [in Silber, Gold] prägen;
schlecht geprägte Münzen;
c) ein Bild, Schriftzeichen vertieft oder erhaben in die Oberfläche von geeignetem Material (z. B. Metall, Papier, Leder) einpressen:
das Staatswappen auf die Münzen prägen;
hatte der Teppich seinen Kniescheiben ein grobes … Muster geprägt (auf seinen Kniescheiben ein Muster hinterlassen; Grass, Katz 115).
2. a) sich als Einfluss auswirken und jemandem, einer Sache ein entsprechendes besonderes Gepräge geben:
die Landschaft prägt den Menschen;
durch eine/von einer Epoche geprägt sein;
Mit großer Konsequenz greift er ein Leben lang auf jene Literatur zurück, die ihn einst geprägt hat (Reich-Ranicki, Th. Mann 75);
Viele alte Fachwerkhäuser und drei imposante Kirchen prägen das Bild der Stadt (a & r 2, 1997, 70);
Ahnenkult und Magie prägen den Alltag (a & r 2, 1997, 99);
Wahrscheinlich hat kaum ein Schriftsteller seinen Stil in höherem Maße geprägt als Thomas Mann (Reich-Ranicki, Th. Mann 235);
wer Krieg und Plünderungen überlebte, wurde von der Herrschaft drangsaliert. Das prägt (Frischmuth, Herrin 30);
Das Spiel selbst … war von Ängstlichkeit geprägt (Kicker 6, 1982, 34);
Die Arbeitswelt sei männlich geprägt (auf Männer ausgerichtet; Saarbr. Zeitung 10. 7. 80, 20);
b) (Verhaltensforschung) ein Tier während einer bestimmten Entwicklungsphase in Bezug auf ein bestimmtes Verhalten sich auf ein Lebewesen, Objekt einstellen lassen, es auf jemanden, etwas fixieren:
Wer junge Wölfe aufgezogen und auf den Menschen geprägt hat (Tier 12, 1971, 12);
Hat sie (= junge Schildkröte) zum ersten Mal Eier gelegt, ist sie auf den Strand geprägt und kehrt immer wieder zu ihm zurück (natur 4, 1991, 55).
3. (einen sprachlichen Ausdruck o. Ä.) schöpfen, erstmals anwenden:
ein [Schlag]wort, eine Bezeichnung, einen Begriff, Satz prägen.
4. (selten) ↑ "einprägen" (2 a):
sich etwas ins Gedächtnis prägen.
5. (gehoben) sich ↑ "formen" (3):
als präge es (= das alles) sich wie ein Relief hinter seinen Augen in Wachs (Remarque, Triomphe 317).
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