Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Posten
Pọs|ten, der; -s, -:1. [italienisch posto < lateinisch positus (locus), eigentlich = festgesetzt(er Ort)] (besonders Militär)
a) Stelle, die jemandem (besonders einer Wache) zugewiesen wurde und die während einer bestimmten Zeit nicht verlassen werden darf:
ein gefährlicher, vorgeschobener Posten;
seinen Posten aufgeben, verlassen;
Posten beziehen;
auf seinem Posten bleiben, aushalten, ausharren;
auf Posten stehen;
In der Frühe zogen die Gendarmen auf Posten vor den Abstimmlokalen (Kühn, Zeit 158);
Posten fassen/nehmen (veraltet; sich auf seinen Posten begeben: K … wollte er hinter einem alten breitstämmigen Nussbaum Posten fassen [Ebner-Eschenbach, Gemeindekind 109]);
auf dem Posten sein (umgangssprachlich: 1. in guter körperlicher Verfassung sein, gesund, in guter Form sein: er ist [gesundheitlich] nicht ganz auf dem Posten. 2. wachsam, gewieft sein: wenn du da nicht auf dem Posten bist, hauen sie dich übers Ohr);
sich nicht [ganz] auf dem Posten fühlen (umgangssprachlich; sich nicht [ganz] wohlfühlen, sich nicht im vollen Besitz seiner Kräfte befinden);
auf verlorenem Posten stehen/kämpfen (einen vergeblichen, aussichtslosen Kampf führen, keine Aussicht auf Erfolg haben);
b) jemand, der einen Posten (1 a) bezieht, der Wache hat:
der Posten (Wachtposten) am Kasernentor;
Posten aufstellen, ausstellen;
die Posten ablösen, abziehen, verstärken, verdoppeln;
die Posten trugen noch ihre Winterjacken (Kant, Aufenthalt 47);
Posten stehen/(Soldatensprache:) schieben (als Posten, als Wache Dienst tun).
2. [italienisch posto < lateinisch positus (locus), eigentlich = festgesetzt(er Ort)]
a) berufliche Stellung, Amt; Stelle:
ein hoher, guter, gut bezahlter, einträglicher, kleiner, sicherer Posten;
ein ruhiger Posten (umgangssprachlich, oft scherzhaft; eine nicht viel Einsatz erfordernde Stellung);
einen Posten ausschreiben, bekommen, verlieren, vergeben;
den Posten eines Direktors haben;
auf einem Posten sitzen (umgangssprachlich, oft abwertend; eine Stellung innehaben);
von einem Posten zurücktreten;
Wenn du nach Heinrichs Operation deinen Posten gekündigt hättest, … (Bieler, Mädchenkrieg 455);
b) [ehrenvolles, angesehenes] Amt, Stellung, die jemand in einem größeren Ganzen hat; ↑ "Funktion" (1 b):
ein Posten in der Partei, Gewerkschaft;
einen Posten abgeben;
Mathilde füllte neuerdings auch einen gehobenen Posten aus, beim BDM (Lentz, Muckefuck 97);
c) (Sport) Platz in einer Mannschaftsaufstellung, Funktion eines Spielers innerhalb einer Mannschaft:
die Mannschaft wird auf drei Posten umbesetzt.
3. [italienisch posta < lateinisch posita (summa) = festgesetzt(e Summe)]
a) (besonders Kaufmannssprache) bestimmte Menge einer Ware; Partie:
einen [größeren] Posten Strümpfe bestellen, abnehmen;
b) einzelner Betrag einer Rechnung, Bilanz o. Ä.; ↑ "Position" (4):
ein kleiner, großer, wesentlicher Posten;
die einzelnen Posten zusammenrechnen;
die Spesen stellen einen nicht unwesentlichen Posten dar.
4. [französisch poste < italienisch posta, eigentlich = Anstand, Aufpassen, zu: posto, vgl. 1, 2] (Polizeiwesen) kleine, nicht ständig besetzte Polizeidienststelle; Polizeiposten:
dieser Posten ist nur am Tag besetzt.
5. [französisch poste, Herkunft ungeklärt] (Jagdwesen) sehr grober Schrot für Jagdflinten:
mit Posten schießen.
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