Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Platte
Plạt|te, die; -, -n:1. [mittelhochdeutsch plate, vgl. Platte (6)] flaches, überall gleich dickes, auf zwei gegenüberliegenden Seiten von je einer im Verhältnis zur Dicke sehr ausgedehnten ebenen Fläche begrenztes Stück eines harten Materials (z. B. Holz, Metall, Stein):
eine quadratische, ovale, dünne, dicke Platte;
Platten aus Metall, Holz, Stein, Keramik;
eine Platte gießen, polieren;
am Geburtshaus des Meisters wurde eine Platte (Gedenktafel) angebracht;
eine Wand mit Platten verkleiden.
2. a) Tonträger in Form einer kreisrunden Scheibe (besonders Schallplatte, auch CD):
eine Platte auflegen, hören, umdrehen, spielen;
etwas auf Platte aufnehmen, singen, sprechen (von etwas eine Schallplattenaufnahme machen);
Von der Aufführung werden drei Platten mitgeschnitten, die nicht im Verkauf erscheinen dürfen (Kinski, Erdbeermund 253);
☆ ständig dieselbe/die gleiche/die alte Platte [laufen lassen] (umgangssprachlich; immer dasselbe [erzählen]);
eine neue/andere Platte auflegen (umgangssprachlich; von etwas anderem sprechen, erzählen, das Thema wechseln);
die Platte kennen (umgangssprachlich; schon wissen, worauf etwas hinausläuft; etwas schon einmal gehört haben);
etwas auf der Platte haben (umgangssprachlich; etwas können, beherrschen: Carl, der im Orient war und die ganzen Stellungen probiert hat und allerhand auf der Platte haben muss [Spiegel 47, 1977, 220]);
b) (EDV) Festplatte.
3. a) [mittelhochdeutsch plate, vgl. Platte (6)] flache, einem Teller ähnliche Unterlage aus Porzellan, Metall o. Ä. von verschiedener Größe und Form zum Servieren von Speisen:
Platten mit Salat, Fisch;
b) auf einer Platte (3 a) angerichtete Speisen:
eine appetitlich garnierte Platte;
☆ gemischte/kalte Platte (Kochkunst; aus Aufschnitt, Salaten u. Ä. bestehende Speise).
4. Tischplatte:
die gläserne Platte des kleinen Tischchens.
5. Herd-, Kochplatte:
den Topf von der Platte nehmen.
6. [mittelhochdeutsch plate, spätalthochdeutsch platta; alle Formen < mittellateinisch plat(t)a = Platte (1, 3a 6), über das Vulgärlateinische zu griechisch platýs, ↑ "platt"] (umgangssprachlich) Glatze:
er ist noch so jung und hat doch schon eine Platte.
7. (Fotografie veraltend) Platte (1) aus Glas mit einer lichtempfindlichen Schicht, die während des Vorgangs des Fotografierens belichtet wird:
☆ jemanden auf die Platte bannen (veraltend; jemanden fotografieren);
nicht auf die Platte kommen (umgangssprachlich; nicht geduldet werden, ganz ausgeschlossen sein).
8. Grabplatte.
9. Druckplatte.
10. (Bergsteigen) glatter Felsen, der kaum Möglichkeiten bietet, zu greifen oder aufzutreten.
11. (Münzkunde) aus dem Schrötling hergestellte und zur Prägung vorbereitete Metallscheibe:
polierte Platte (Grad der Erhaltung einer Münze, deren Felder hochglänzend poliert erscheinen, während die Reliefbilder matt hervortreten).
12. (österreichisch) Verbrecherbande, Gang:
dass … Vaclav Okrogelnik … von dem Anführer einer ihm feindlichen »Platte« … niedergestochen worden und auf der Stelle tot geblieben sei (Doderer, Wasserfälle 124).
13. (Geologie) ein bestimmtes Gebiet der Erdoberfläche umfassender Teil der Lithosphäre:
die pazifische, afrikanische, philippinische Platte;
kontinentale, ozeanische, tektonische Platten.
14. [aus der gaunersprachlichen Fügung platt(e) machen = im Freien nächtigen, eigentlich = nach draußen flüchten, wohl aus dem Jiddischen, vgl. jiddisch p'lat = Flucht, hebräisch pạlạt = entkommen, pĕleṭạ̈ = Flucht (↑ "Pleite")] (Jargon) Nachtlager, (fester) Schlafplatz [von Nichtsesshaften] im Freien:
das Leben auf [der] Platte (als Nichtsesshafter);
Die Berber … hatten sich … im Quadrat I 6 eine »Platte«, also ein Nachtlager eingerichtet (MM 15. 10. 92, 26);
☆ Platte machen ([von Nichtsesshaften] auf der Straße nächtigen: Statt im Freien »P. zu machen«, können Nichtsesshafte dort einen trockenen Unterschlupf finden [Stuttg. Zeitung 6. 11. 89, 15]; In 4 Zimmern haben wir Platz für 24 Personen. Das ist besser als »P. machen« [MM 27. 8. 86, 19]).
15. ☆ die Platte putzen (umgangssprachlich; sich [unbemerkt] entfernen; vielleicht aus der Gaunersprache < jiddisch p'lat = Flucht [< hebräisch pĕleṭạ̈, ↑ "Pleite"] und puz = auseinandergehen, sich zerstreuen; volksetymologisch angelehnt an Platte [1]: Bleiben Sie bei Laune, wenn Ihre Lieben nach dem Sonntagsbraten ganz einfach die Platte putzen [Hörzu 46, 1983, 132]).
eine quadratische, ovale, dünne, dicke Platte;
Platten aus Metall, Holz, Stein, Keramik;
eine Platte gießen, polieren;
am Geburtshaus des Meisters wurde eine Platte (Gedenktafel) angebracht;
eine Wand mit Platten verkleiden.
2. a) Tonträger in Form einer kreisrunden Scheibe (besonders Schallplatte, auch CD):
eine Platte auflegen, hören, umdrehen, spielen;
etwas auf Platte aufnehmen, singen, sprechen (von etwas eine Schallplattenaufnahme machen);
Von der Aufführung werden drei Platten mitgeschnitten, die nicht im Verkauf erscheinen dürfen (Kinski, Erdbeermund 253);
☆ ständig dieselbe/die gleiche/die alte Platte [laufen lassen] (umgangssprachlich; immer dasselbe [erzählen]);
eine neue/andere Platte auflegen (umgangssprachlich; von etwas anderem sprechen, erzählen, das Thema wechseln);
die Platte kennen (umgangssprachlich; schon wissen, worauf etwas hinausläuft; etwas schon einmal gehört haben);
etwas auf der Platte haben (umgangssprachlich; etwas können, beherrschen: Carl, der im Orient war und die ganzen Stellungen probiert hat und allerhand auf der Platte haben muss [Spiegel 47, 1977, 220]);
b) (EDV) Festplatte.
3. a) [mittelhochdeutsch plate, vgl. Platte (6)] flache, einem Teller ähnliche Unterlage aus Porzellan, Metall o. Ä. von verschiedener Größe und Form zum Servieren von Speisen:
Platten mit Salat, Fisch;
b) auf einer Platte (3 a) angerichtete Speisen:
eine appetitlich garnierte Platte;
☆ gemischte/kalte Platte (Kochkunst; aus Aufschnitt, Salaten u. Ä. bestehende Speise).
4. Tischplatte:
die gläserne Platte des kleinen Tischchens.
5. Herd-, Kochplatte:
den Topf von der Platte nehmen.
6. [mittelhochdeutsch plate, spätalthochdeutsch platta; alle Formen < mittellateinisch plat(t)a = Platte (1, 3a 6), über das Vulgärlateinische zu griechisch platýs, ↑ "platt"] (umgangssprachlich) Glatze:
er ist noch so jung und hat doch schon eine Platte.
7. (Fotografie veraltend) Platte (1) aus Glas mit einer lichtempfindlichen Schicht, die während des Vorgangs des Fotografierens belichtet wird:
☆ jemanden auf die Platte bannen (veraltend; jemanden fotografieren);
nicht auf die Platte kommen (umgangssprachlich; nicht geduldet werden, ganz ausgeschlossen sein).
8. Grabplatte.
9. Druckplatte.
10. (Bergsteigen) glatter Felsen, der kaum Möglichkeiten bietet, zu greifen oder aufzutreten.
11. (Münzkunde) aus dem Schrötling hergestellte und zur Prägung vorbereitete Metallscheibe:
polierte Platte (Grad der Erhaltung einer Münze, deren Felder hochglänzend poliert erscheinen, während die Reliefbilder matt hervortreten).
12. (österreichisch) Verbrecherbande, Gang:
dass … Vaclav Okrogelnik … von dem Anführer einer ihm feindlichen »Platte« … niedergestochen worden und auf der Stelle tot geblieben sei (Doderer, Wasserfälle 124).
13. (Geologie) ein bestimmtes Gebiet der Erdoberfläche umfassender Teil der Lithosphäre:
die pazifische, afrikanische, philippinische Platte;
kontinentale, ozeanische, tektonische Platten.
14. [aus der gaunersprachlichen Fügung platt(e) machen = im Freien nächtigen, eigentlich = nach draußen flüchten, wohl aus dem Jiddischen, vgl. jiddisch p'lat = Flucht, hebräisch pạlạt = entkommen, pĕleṭạ̈ = Flucht (↑ "Pleite")] (Jargon) Nachtlager, (fester) Schlafplatz [von Nichtsesshaften] im Freien:
das Leben auf [der] Platte (als Nichtsesshafter);
Die Berber … hatten sich … im Quadrat I 6 eine »Platte«, also ein Nachtlager eingerichtet (MM 15. 10. 92, 26);
☆ Platte machen ([von Nichtsesshaften] auf der Straße nächtigen: Statt im Freien »P. zu machen«, können Nichtsesshafte dort einen trockenen Unterschlupf finden [Stuttg. Zeitung 6. 11. 89, 15]; In 4 Zimmern haben wir Platz für 24 Personen. Das ist besser als »P. machen« [MM 27. 8. 86, 19]).
15. ☆ die Platte putzen (umgangssprachlich; sich [unbemerkt] entfernen; vielleicht aus der Gaunersprache < jiddisch p'lat = Flucht [< hebräisch pĕleṭạ̈, ↑ "Pleite"] und puz = auseinandergehen, sich zerstreuen; volksetymologisch angelehnt an Platte [1]: Bleiben Sie bei Laune, wenn Ihre Lieben nach dem Sonntagsbraten ganz einfach die Platte putzen [Hörzu 46, 1983, 132]).