Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Pille
Pịl|le, die; -, -n [frühneuhochdeutsch pillel(e), mittelhochdeutsch pillule < lateinisch pilula = Kügelchen; Pille, Verkleinerungsform von: pila = Ball]:1. a) [mit Überzug versehenes] Arzneimittel in Form eines Kügelchens (zum Einnehmen):
Pillen drehen;
b) (umgangssprachlich) Arzneimittel (zum Einnehmen) aus festen Stoffen (in Pillen-, Dragee-, Tabletten- oder Kapselform):
eine Pille gegen Kopfschmerzen, zum Schlafen nehmen;
er schluckt ständig irgendwelche Pillen;
R da/bei jemandem helfen keine Pillen [und keine Medizin] (umgangssprachlich; da/bei jemandem ist alle Mühe vergebens);
eine bittere Pille [für jemanden] sein (umgangssprachlich; äußerst unangenehm für jemanden sein und schwer hinzunehmen: die Wahlniederlage war eine bittere Pille für die Partei);
diese/eine o. ä. [bittere] Pille schlucken (umgangssprachlich; etwas Unangenehmes hinnehmen, sich damit abfinden);
jemandem eine [bittere] Pille zu schlucken geben (umgangssprachlich; jemandem etwas Unangenehmes sagen, zufügen: Hindenburg, der von tiefer Abneigung gegen den »böhmischen Gefreiten« erfüllt war, gab Hitler noch eine bittere Pille zu schlucken [Niekisch, Leben 232]);
jemandem die/eine bittere Pille versüßen (umgangssprachlich; jemandem etwas Unangenehmes auf irgendeine Weise ein wenig angenehmer, erträglicher machen).
2. (umgangssprachlich) Kurzform von ↑ "Antibabypille":
die Pille nehmen, absetzen;
sich die Pille verschreiben lassen;
die Pille nicht vertragen;
die Pille für den Mann (umgangssprachlich; vom Mann einzunehmendes Medikament zur Verhütung einer Schwangerschaft);
die Pille danach (umgangssprachlich; Medikament, das zur Verhinderung einer Schwangerschaft kurz nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird).
3. (Ballspiele Jargon) 1"Ball" (1):
die Pille flog mit Wucht in den Kasten.
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