Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Pfiff
Pfịff, der; -[e]s, -e:1. [rückgebildet aus ↑ "pfeifen"] durch Pfeifen entstehender [kurzer] schriller Ton:
ein leiser, lauter, schriller, lang gezogener Pfiff;
der Pfiff der Lokomotive;
nach dem Foul ertönte der Pfiff des Schiedsrichters;
es gab Beifall und Pfiffe;
sie vereinbarten einen Pfiff als Erkennungszeichen;
die Worte des Redners gingen größtenteils in Pfiffen unter;
Ein Landser stieß einen gellenden Pfiff aus (Kirst, 08/15, 438).
2. [entweder auf den Lockpfiff der Vogelsteller oder auf den zur Ablenkung ausgestoßenen Pfiff der Taschenspieler bezogen] (umgangssprachlich)
a) etwas, was den besonderen Reiz einer Sache ausmacht, wodurch sie ihre Abrundung erhält:
ein modischer Pfiff;
der Einrichtung fehlt noch der letzte Pfiff;
etwas hat Pfiff;
eine Frisur mit Pfiff;
b) (veraltend) Kniff, besonderer Kunstgriff:
Im Aufsatz hatten wir schnell den Pfiff raus (wussten wir, wie wir es machen mussten; Kempowski, Immer 109);
c) Pfiffigkeit, Gerissenheit:
Nur … muss Er den Pfiff nicht bis zum Einbruch in meine Grundsätze treiben (Schiller, Kabale I, 5).
3. [zu landschaftlich Pfiff = Kleinigkeit, Wertloses] (landschaftlich) klein[st]e ausgeschenkte Menge von Wein, Bier o. Ä.:
Otto … bestellte einen »Pfiff« Bier (Johnson, Ansichten 165).
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