Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Person
Per|son, die; -, -en [mittelhochdeutsch persōn(e) < lateinisch persona = ↑ "Maske" (1 a); die durch diese Maske dargestellte Rolle; Charakter; Mensch]:1. a) Mensch als Individuum, in seiner spezifischen Eigenart als Träger eines einheitlichen, bewussten Ichs:
eine [un]bekannte Person;
Personen sind bei dem Brand glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen;
man muss die Person vom Amt, von der Sache trennen;
im ganzen Haus war keine Person (niemand) zu finden;
die Familie besteht aus fünf Personen;
der Eintritt kostet drei Euro pro Person;
die Person des Kanzlers (der Kanzler) ist nicht betroffen;
deine Person soll (du sollst) nicht in die Erörterungen hineingezogen werden;
seine Person, die eigene Person (sich selbst) in den Vordergrund stellen;
juristische Person (Rechtssprache; Anstalt, Körperschaft als Träger von Rechten und Pflichten);
natürliche Person (Rechtssprache; Mensch als Träger von Rechten und Pflichten);
die drei göttlichen Personen (christliche Religion; Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist);
ich für meine Person (was mich betrifft, ich) stimme zu;
die beiden Ämter sind in einer Person vereinigt (werden von ein und derselben Person verwaltet);
sie mussten Angaben zur Person machen (über sich selbst Auskunft geben);
Gesucht wird deutschsprachige, verantwortungsbewusste und tüchtige Person (Dolomiten 1. 10. 83, 23);
Von allen … ist heute keiner mehr am Leben, außer meiner Person (mir selbst; Plenzdorf, Legende 9);
Der Inspektor stellt weiter Fragen zur Person (zur Feststellung der Identität u. bestimmter Lebensumstände), zum Abschluss fragt er: »Vorstrafen?« (Sobota, Minus-Mann 46);
jemand in [eigener/(veraltend, noch scherzhaft:) höchsteigener] Person (jemand selbst, [höchst]persönlich);
etwas in Person sein (die Verkörperung von etwas sein: er ist die Dummheit, Ruhe in Person);
etwas in einer Person sein (etwas zugleich sein, in sich vereinigen);
b) (seltener) ↑ "Persönlichkeit" (1):
sich mit seiner ganzen Person für etwas einsetzen.
2. Mensch hinsichtlich seiner äußeren, körperlichen Eigenschaften:
eine männliche, weibliche Person;
kräftige Personen eignen sich für diese Tätigkeit besonders;
ein Pappdeckelbild …, das den Hanni in ganzer Person darstellte (Andres, Die Vermummten 85).
3. Figur, Gestalt in der Dichtung oder im Film:
die [auftretenden, handelnden] Personen eines Romans, eines Dramas;
die Personen und ihre Darsteller;
stumme Person (Theater; Person, die agiert, ohne zu sprechen);
komische, lustige Person (Theater veraltet; ↑ "Hanswurst" [1]).
4. (emotional) [weibliche] Person (1 a) im Hinblick auf eine aus Sprechersicht positive oder negative Wertung:
eine hübsche, reizende, hässliche, gescheite, eingebildete Person;
so eine [freche] Person!;
Sie war siebzehn, aber für ihr Alter nicht nur eine praktische und tüchtige kleine Person (Danella, Hotel 172).
5. (Sprachwissenschaft) Form des Verbs oder Pronomens, die an die sprechende[n], an die angesprochene[n] oder an die Person[en] (1 a) oder Sache[n], über die gesprochen wird, geknüpft ist:
die erste Person (Sprechender);
die zweite Person (Angesprochener);
die dritte Person (Besprochener);
das Verb steht in der zweiten Person Plural;
das Reflexivpronomen stimmt in der 1. und 2. Person mit den Formen des Personalpronomens überein.
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