Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Pech
Pẹch, das; -s, seltener: -es, (Arten:) -e [mittelhochdeutsch bech, pech, althochdeutsch beh, peh < lateinisch pix (Genitiv: picis)]:1. zähflüssig-klebrige, braune bis schwarze Masse, die als Rückstand bei der Destillation von Erdöl und Teer anfällt:
etwas mit Pech abdichten, bestreichen;
ihre Haare sind schwarz wie Pech;
das Publikum solle durch den Dampf und das brennend abfliegende Pech der Fackeln nicht belästigt werden (Fest, Im Gegenlicht 109);
S wer Pech angreift, besudelt sich (nach Sir. 13, 1);
zusammenhalten wie Pech und Schwefel (umgangssprachlich; fest, unerschütterlich zusammenhalten; nach der volkstümlichen Vorstellung, dass die Hölle aus brennendem Pech und Schwefel besteht; die klebrige Beschaffenheit von Pech hat wohl zu der Verbindung mit »zusammenhalten« geführt: Während des Krieges hat sich in Neapel eine Hausgemeinschaft gebildet, die wie Pech und Schwefel zusammenhält [Hörzu 50, 1981, 71]);
Pech an den Hosen/(umgangssprachlich:) am Hintern/(derb:) am Arsch haben ([als Gast] den richtigen Zeitpunkt zum Aufbrechen versäumen, zu lange bleiben).
2. [aus der Studentensprache, zu ↑ "Pechvogel", wohl auch unter Einfluss des älteren »höllisches Pech« = Hölle] unglückliche Fügung; Missgeschick, das jemandes Vorhaben, Pläne durchkreuzt:
großes, unerhörtes Pech;
das war wirklich Pech!;
dein Pech (umgangssprachlich; da bist du selbst schuld);
Pech für dich (umgangssprachlich; nichts zu machen);
Pech [gehabt]! (umgangssprachlich; Feststellung, mit der jemand ohne große Anteilnahme das Missgeschick eines anderen kommentiert);
er hat viel Pech gehabt in den letzten Jahren (vieles ist nicht so gegangen, wie er es gewünscht hätte);
er hatte das Pech, nie einen richtigen Lehrmeister zu finden;
sie hat Pech gehabt beim Examen, im Spiel (hat das Examen nicht bestanden, hat verloren);
mit jemandem, etwas Pech haben (nicht den Richtigen, die Richtige, das Richtige getroffen haben);
Es ist schon ein hartes Leben, wenn man eine Zeit lang nur vom Pech verfolgt ist (Wimschneider, Herbstmilch 111);
S Pech im Spiel, Glück in der Liebe (tröstende [Selbst]aufmunterung beim Verlieren im Glücksspiel).
3. [nach der zähflüssigen Beschaffenheit] (süddeutsch, österreichisch) Harz:
aus den Stämmen tritt Pech aus;
… die nach dem Pech zersplitterter Bäume … roch (Ransmayr, Welt 222).
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