Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Option
Op|ti|on, die; -, -en [lateinisch optio = freier Wille, Belieben]:1. a) das ↑ {{link}}Optieren{{/link}} (1):
die Option für einen Staat;
Eine eindeutige ideologische Motivierung und damit eine Option für eine bestimmte politische Ordnung ist hingegen bei Adelung zu verzeichnen (Henne, Semantik 191);
Koch hat keine Lust, als Oppositionsführer im hessischen Landtag zu versauern. Also muss er … vorsichtig die Option für Schwarz-Grün öffnen (Woche 7. 3. 97, 5);
b) Möglichkeit, Wahlmöglichkeit:
Die Optionen friedlicher Konfliktbewältigung bieten sich enger denn je dar (NZZ 21. 12. 86, 1);
… hatte Schmidt um Zustimmung zu einer Energiepolitik geworben, die alle Optionen – auch die für die Kernenergie – offenhalte (Saarbr. Zeitung 8. 10. 79, 2);
Eine Vielzahl von Optionen ist vor Jahren entwickelt worden, um das Gesundheitssystem dauerhaft zu erneuern (Woche 14. 3. 97, 17);
Selbstverständlich entschied er sich nicht, wie ein erwachsener Mensch sich entscheidet, der seine … Vernunft und Erfahrung gebraucht, um zwischen verschiedenen Optionen zu wählen (Süskind, Parfum 28).
2. (Rechtssprache, Wirtschaft) Vorkaufsrecht, Voranwartschaft; Vorrecht, etwas zu festgelegten Bedingungen innerhalb einer bestimmten Frist zu erwerben, zu beziehen:
Ich besitze schon sämtliche Grundstücke jener Gegend oder habe Optionen auf sie (Kemelman [Übers.], Mittwoch 138);
Für den Suhrkamp-Verlag räumte der französische Theaterverleger Robert Voisin dem Théâtre Athénée eine Option auf Kipphardts Schauspiel ein (Welt 14. 11. 64, 17);
Ü Für ein Jahr hat er (= Bellof) sich an den englischen Rennstall gebunden, für zwei weitere Jahre hat Teamchef Ken Tyrrell eine Option auf Bellof (Hamburger Morgenpost 20. 3. 84, 7).
3. (katholische Kirche) Recht der Kardinäle und Kanoniker, in eine frei werdende ↑ "Würde" (2) aufzurücken.
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