Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
$
%
&
-
2
3
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
[N]
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
£
¥
Ł
Œ
Ɛ
Ʋ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Ο
Π
Ρ
Σ
Τ
Φ
Χ
Ω
€
nüchtern
nụ̈ch|tern [mittelhochdeutsch nüehter(n), althochdeutsch nuohturn, nuohtarnīn < lateinisch nocturnus = nächtlich, ursprünglich = vor dem Frühgottesdienst noch nichts gegessen habend]:1. nicht betrunken; (trotz Alkoholgenuss) normal reagierend:
er machte einen nüchternen Eindruck;
nicht mehr [ganz] nüchtern (leicht betrunken) sein;
wieder nüchtern werden.
2. ohne (nach dem nächtlichen Schlaf) schon etwas gegessen, getrunken zu haben:
auf nüchternen Magen rauchen;
die Tabletten morgens nüchtern einnehmen;
Ü das war ein Schreck auf nüchternen Magen (salopp; traf mich völlig unvorbereitet).
3. a) sich auf das sachlich Gegebene, Zweckmäßige beschränkend; sachlich:
eine nüchterne Geschäftsfrau, Politikerin;
ein nüchterner Rechner;
eine nüchterne Darstellung, Einschätzung der Lage;
nüchterne Zahlen, Tatsachen;
etwas nüchtern beurteilen, betrachten, berichten;
ein nüchtern denkender Mensch;
Einige nüchterne Realisten sind bereits überzeugt, dass die Katastrophe unabwendbar sei (Gruhl, Planet 14);
»Benutzen Sie bitte die Tiefgarage!« Sonst nichts, … eine nüchterne Bitte, eine für alle einsichtige Anweisung (Kronauer, Bogenschütze 332);
Die nüchterne Sprache der Wissenschaft kaschiert nur schwer die Brisanz der Nachricht (natur 3, 1994, 54);
sein Vater, ein Mann von nüchterner Güte (Frisch, Montauk 36);
… gab es damals eigentlich nur zwei, die sehr nüchtern unbequeme Notwendigkeiten angesprochen haben (SZ 1. 3. 86, 155);
Nüchtern gesagt, zählt erst einmal der Sieg (NNN 2. 11. 87, 4);
b) auf das Zweckmäßige ausgerichtet; ohne schmückendes Beiwerk:
nüchterne (schmucklose) Fassaden;
nüchterne (kahle) Wände;
ein nüchterner (nicht anheimelnder, keine Behaglichkeit verbreitender) Raum;
die Wohnung ist nüchtern eingerichtet;
das Neonlicht wirkt nüchtern (kalt);
Zweckbauten von nüchterner Schönheit (Koeppen, Rußland 112);
Bienenhäuser aus nüchternem Kunststoff, motorgetriebene Schleudern … bestimmen das Bild des Bienenzüchters (Weser-Kurier 20. 5. 85, 13);
Die Einrichtung des Büros ist nüchtern und zweckmäßig (Richartz, Büroroman 10).
4. (veraltet, noch landschaftlich) ohne Würze, nicht genügend gesalzen:
ein sehr nüchternes Essen;
die Suppe ist, schmeckt sehr nüchtern.
nụ̈ch|tern
er machte einen nüchternen Eindruck;
nicht mehr [ganz] nüchtern (leicht betrunken) sein;
wieder nüchtern werden.
2. ohne (nach dem nächtlichen Schlaf) schon etwas gegessen, getrunken zu haben:
auf nüchternen Magen rauchen;
die Tabletten morgens nüchtern einnehmen;
Ü das war ein Schreck auf nüchternen Magen (salopp; traf mich völlig unvorbereitet).
3. a) sich auf das sachlich Gegebene, Zweckmäßige beschränkend; sachlich:
eine nüchterne Geschäftsfrau, Politikerin;
ein nüchterner Rechner;
eine nüchterne Darstellung, Einschätzung der Lage;
nüchterne Zahlen, Tatsachen;
etwas nüchtern beurteilen, betrachten, berichten;
ein nüchtern denkender Mensch;
Einige nüchterne Realisten sind bereits überzeugt, dass die Katastrophe unabwendbar sei (Gruhl, Planet 14);
»Benutzen Sie bitte die Tiefgarage!« Sonst nichts, … eine nüchterne Bitte, eine für alle einsichtige Anweisung (Kronauer, Bogenschütze 332);
Die nüchterne Sprache der Wissenschaft kaschiert nur schwer die Brisanz der Nachricht (natur 3, 1994, 54);
sein Vater, ein Mann von nüchterner Güte (Frisch, Montauk 36);
… gab es damals eigentlich nur zwei, die sehr nüchtern unbequeme Notwendigkeiten angesprochen haben (SZ 1. 3. 86, 155);
Nüchtern gesagt, zählt erst einmal der Sieg (NNN 2. 11. 87, 4);
b) auf das Zweckmäßige ausgerichtet; ohne schmückendes Beiwerk:
nüchterne (schmucklose) Fassaden;
nüchterne (kahle) Wände;
ein nüchterner (nicht anheimelnder, keine Behaglichkeit verbreitender) Raum;
die Wohnung ist nüchtern eingerichtet;
das Neonlicht wirkt nüchtern (kalt);
Zweckbauten von nüchterner Schönheit (Koeppen, Rußland 112);
Bienenhäuser aus nüchternem Kunststoff, motorgetriebene Schleudern … bestimmen das Bild des Bienenzüchters (Weser-Kurier 20. 5. 85, 13);
Die Einrichtung des Büros ist nüchtern und zweckmäßig (Richartz, Büroroman 10).
4. (veraltet, noch landschaftlich) ohne Würze, nicht genügend gesalzen:
ein sehr nüchternes Essen;
die Suppe ist, schmeckt sehr nüchtern.