Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Netz
Nẹtz, das; -es, -e [mittelhochdeutsch netze, althochdeutsch nezzi, eigentlich = Geknüpftes, verwandt mit ↑ 1"Nessel" und ↑ "nesteln"]:1. a) Gebilde aus geknüpften Fäden, Schnüren o. Ä., deren Verknüpfungen meist rautenförmige Maschen bilden:
ein feines, weit-, grobmaschiges Netz;
ein Netz knüpfen;
ein Netz zum Schutz vor Moskitos über etwas ziehen, vor etwas spannen;
der Ball, der Puck zappelte im Netz (Netz des ↑ 1{{link}}Tores{{/link}} (2 a));
den Ball ins Netz (Netz des ↑ 1{{link}}Tores{{/link}} [2 a]) schießen, drücken;
Ü ein Netz von fein gesponnenen Intrigen;
ein Netz von Beziehungen knüpfen;
sie wollte das Netz von Lügen zerreißen;
das soziale Netz (die Gesamtheit der sozialen Sicherungen);
er strich durch die Buden und Tarnstände und bückte sich unter den triefenden Netzen durch (Gaiser, Jagd 165);
Mit Drahtschlaufen nagelte er die Netze fest, und dann lief er freudestrahlend ins Dorf, um die Jungen zum Fußballspiel einzuladen (Böll, Haus 194);
Im Lattenkreuz sauste er (= der Ball) ins Netz (Walter, Spiele 20);
b) Gerät zum Fangen von Tieren, besonders zum Fischfang; Fischernetz:
die Netze reißen;
das Netz, die Netze auswerfen, ausbringen, stellen, einholen, an Bord ziehen, aufhängen, trocknen;
die Fischer bessern die Netze aus, flicken die Netze;
Fische im Netz, mit dem Netz fangen;
die Fische gehen ins Netz;
sie lockten den Leguan ins Netz;
seine Netze auswerfen (mit Tricks, Machenschaften o. Ä. versuchen, jemanden in seine Gewalt zu bekommen, Einfluss auf jemanden zu nehmen);
mit der verzweifelten Beharrlichkeit eines Fischers …, der seine Netze in einen leeren Fluss senkt (Musil, Mann 256);
Plötzlich hing man im Netz der Gewohnheit (Remarque, Triomphe 138);
☆ jemandem durchs Netz gehen (entkommen: der Polizei durchs Netz gehen; … besaß sie die Gewissheit, dass der Grieche ihr durchs Netz gegangen und in seine Heimat geflohen sei [Musil, Mann 1555]);
jemandem ins Netz gehen (von jemandem gestellt, gefasst werden: die Diebe sind der Polizei ins Netz gegangen; Allerdings war sie die einzige weibliche Attentäterin, die uns ins Netz gegangen war [Cotton, Silver-Jet 15]);
sich im eigenen Netz/in den eigenen Netzen verstricken (sich durch Lügen, üble Machenschaften o. Ä. selbst in eine ausweglose Lage bringen: Ich verstrickte mich selbst in meinen eigenen Netzen, es war zu spät [Roth, Beichte 106]);
c) geknüpfter Beutel besonders zum Einkaufen; Einkaufsnetz:
An dem Lenker hing ein Netz mit Semmeln (Sommer, Und keiner 298);
Zwei volle Einkaufstaschen und zwei volle Netze schleppten sie nach Hause (MM 11. 7. 74, 12);
Eine junge Frau, die mit prallen Netzen auf ihn zukam (Johnson, Ansichten 170);
d) Haarnetz:
das Haar in einem Netz tragen;
e) Gepäcknetz:
Das Gepäck war schon oben in den Netzen untergebracht worden (Doderer, Wasserfälle 7);
Mein dicht gepackter Kajütenkoffer war aufgegeben, mein Handgepäck aus Kalbs- und Krokodilsleder … lag über mir im Netze (Th. Mann, Krull 297);
f) (Badminton, Tennis, Tischtennis, Volleyball) zwischen den beiden Spielfeldhälften gespanntes netzartiges Band:
Netz! (der Ball hat das Netz berührt);
den Ball über das Netz, ins Netz schlagen;
gut, schlecht am Netz sein;
die Spanierin geht zu selten ans Netz;
g) aus einem gespannten Netz (1 a) bestehende Schutzvorrichtung der Artisten:
ins Netz springen, stürzen;
Wir diskutierten ohne Netz, turnten von Trapez zu Trapez, ereiferten uns (Ziegler, Labyrinth 285);
☆ ohne Netz und doppelten Boden (umgangssprachlich; ohne Absicherung);
h) von der Spinne gesponnenes netzartiges Gebilde, in dem sie ihre Beute fängt; Spinnennetz:
die Spinne sitzt, lauert im Netz;
Der Spinne läuft die Fliege ins Netz; sie selber verwickelt sich nicht (Radecki, Tag 37).
2. a) System von netzartig verzweigten Verteilungsleitungen mit den dazugehörenden Einrichtungen für die Versorgung mit Strom, Wasser, Gas, Öl, für die Kanalisation, für die Nachrichtenübermittlung:
das öffentliche Netz ist stark belastet;
ein Gerät, ein Telefon, eine Produktionshalle, einen Sender ans Netz anschließen;
das Kraftwerk liefert Strom für das Netz in Norddeutschland;
Kernkraftwerk geht wieder ans Netz (MM 20. 10. 92, 4);
sei man schon heute auf der Suche nach einem Ersatzstandort für das Kernkraftwerk Brunsbüttel, weil feststehe, dass es Mitte des nächsten Jahrzehnts vom Netz gehe (außer Betrieb gesetzt werde; Husumer Nachrichten 24. 8. 87, 13);
Ich besaß einen Kassettenrecorder für Netz und Batterie (Simmel, Stoff 35);
b) System von netzartig verzweigten, dem Verkehr dienenden Linien oder Anlagen:
ein Netz von Schienen, Kanälen, Ferngasleitungen durchzieht das Land;
das Netz der Verkehrswege verbessern, ausbauen;
Nun erfuhr Adrian, dass, infolge mangelnder Benutzung der Bahnlinie, das Netz verlegt werde (Hildesheimer, Legenden 135);
c) (besonders Geografie) System sich schneidender Linien auf einer [Land]karte;
d) [systematisch über einen bestimmten Raum, Bereich verteilte] Personen, Einrichtungen, Dinge gleicher Funktion; vielfältig verflochtenes System:
ein sehr weit verzweigtes Netz von Radarstationen;
ein Netz von Agenten aufbauen;
In vielen Jahren der Zusammenarbeit ist ein Netz von Fachhändlern entstanden (Saarbr. Zeitung 21. 12. 79, XI);
e) (EDV) Kurzform von ↑ "Netzwerk" (5);
f) (umgangssprachlich) Internet.
3. a) (Geometrie) in eine Ebene geklappte Begrenzungsflächen eines (an den Kanten aufgeschnittenen) geometrischen Körpers:
das Netz eines Würfels;
b) (Mathematik) System von zwei oder mehreren sich schneidenden Kurvenscharen auf einer Fläche (z. B. Koordinatennetz).
4. (Anatomie) Omentum.
ein feines, weit-, grobmaschiges Netz;
ein Netz knüpfen;
ein Netz zum Schutz vor Moskitos über etwas ziehen, vor etwas spannen;
der Ball, der Puck zappelte im Netz (Netz des ↑ 1{{link}}Tores{{/link}} (2 a));
den Ball ins Netz (Netz des ↑ 1{{link}}Tores{{/link}} [2 a]) schießen, drücken;
Ü ein Netz von fein gesponnenen Intrigen;
ein Netz von Beziehungen knüpfen;
sie wollte das Netz von Lügen zerreißen;
das soziale Netz (die Gesamtheit der sozialen Sicherungen);
er strich durch die Buden und Tarnstände und bückte sich unter den triefenden Netzen durch (Gaiser, Jagd 165);
Mit Drahtschlaufen nagelte er die Netze fest, und dann lief er freudestrahlend ins Dorf, um die Jungen zum Fußballspiel einzuladen (Böll, Haus 194);
Im Lattenkreuz sauste er (= der Ball) ins Netz (Walter, Spiele 20);
b) Gerät zum Fangen von Tieren, besonders zum Fischfang; Fischernetz:
die Netze reißen;
das Netz, die Netze auswerfen, ausbringen, stellen, einholen, an Bord ziehen, aufhängen, trocknen;
die Fischer bessern die Netze aus, flicken die Netze;
Fische im Netz, mit dem Netz fangen;
die Fische gehen ins Netz;
sie lockten den Leguan ins Netz;
seine Netze auswerfen (mit Tricks, Machenschaften o. Ä. versuchen, jemanden in seine Gewalt zu bekommen, Einfluss auf jemanden zu nehmen);
mit der verzweifelten Beharrlichkeit eines Fischers …, der seine Netze in einen leeren Fluss senkt (Musil, Mann 256);
Plötzlich hing man im Netz der Gewohnheit (Remarque, Triomphe 138);
☆ jemandem durchs Netz gehen (entkommen: der Polizei durchs Netz gehen; … besaß sie die Gewissheit, dass der Grieche ihr durchs Netz gegangen und in seine Heimat geflohen sei [Musil, Mann 1555]);
jemandem ins Netz gehen (von jemandem gestellt, gefasst werden: die Diebe sind der Polizei ins Netz gegangen; Allerdings war sie die einzige weibliche Attentäterin, die uns ins Netz gegangen war [Cotton, Silver-Jet 15]);
sich im eigenen Netz/in den eigenen Netzen verstricken (sich durch Lügen, üble Machenschaften o. Ä. selbst in eine ausweglose Lage bringen: Ich verstrickte mich selbst in meinen eigenen Netzen, es war zu spät [Roth, Beichte 106]);
c) geknüpfter Beutel besonders zum Einkaufen; Einkaufsnetz:
An dem Lenker hing ein Netz mit Semmeln (Sommer, Und keiner 298);
Zwei volle Einkaufstaschen und zwei volle Netze schleppten sie nach Hause (MM 11. 7. 74, 12);
Eine junge Frau, die mit prallen Netzen auf ihn zukam (Johnson, Ansichten 170);
d) Haarnetz:
das Haar in einem Netz tragen;
e) Gepäcknetz:
Das Gepäck war schon oben in den Netzen untergebracht worden (Doderer, Wasserfälle 7);
Mein dicht gepackter Kajütenkoffer war aufgegeben, mein Handgepäck aus Kalbs- und Krokodilsleder … lag über mir im Netze (Th. Mann, Krull 297);
f) (Badminton, Tennis, Tischtennis, Volleyball) zwischen den beiden Spielfeldhälften gespanntes netzartiges Band:
Netz! (der Ball hat das Netz berührt);
den Ball über das Netz, ins Netz schlagen;
gut, schlecht am Netz sein;
die Spanierin geht zu selten ans Netz;
g) aus einem gespannten Netz (1 a) bestehende Schutzvorrichtung der Artisten:
ins Netz springen, stürzen;
Wir diskutierten ohne Netz, turnten von Trapez zu Trapez, ereiferten uns (Ziegler, Labyrinth 285);
☆ ohne Netz und doppelten Boden (umgangssprachlich; ohne Absicherung);
h) von der Spinne gesponnenes netzartiges Gebilde, in dem sie ihre Beute fängt; Spinnennetz:
die Spinne sitzt, lauert im Netz;
Der Spinne läuft die Fliege ins Netz; sie selber verwickelt sich nicht (Radecki, Tag 37).
2. a) System von netzartig verzweigten Verteilungsleitungen mit den dazugehörenden Einrichtungen für die Versorgung mit Strom, Wasser, Gas, Öl, für die Kanalisation, für die Nachrichtenübermittlung:
das öffentliche Netz ist stark belastet;
ein Gerät, ein Telefon, eine Produktionshalle, einen Sender ans Netz anschließen;
das Kraftwerk liefert Strom für das Netz in Norddeutschland;
Kernkraftwerk geht wieder ans Netz (MM 20. 10. 92, 4);
sei man schon heute auf der Suche nach einem Ersatzstandort für das Kernkraftwerk Brunsbüttel, weil feststehe, dass es Mitte des nächsten Jahrzehnts vom Netz gehe (außer Betrieb gesetzt werde; Husumer Nachrichten 24. 8. 87, 13);
Ich besaß einen Kassettenrecorder für Netz und Batterie (Simmel, Stoff 35);
b) System von netzartig verzweigten, dem Verkehr dienenden Linien oder Anlagen:
ein Netz von Schienen, Kanälen, Ferngasleitungen durchzieht das Land;
das Netz der Verkehrswege verbessern, ausbauen;
Nun erfuhr Adrian, dass, infolge mangelnder Benutzung der Bahnlinie, das Netz verlegt werde (Hildesheimer, Legenden 135);
c) (besonders Geografie) System sich schneidender Linien auf einer [Land]karte;
d) [systematisch über einen bestimmten Raum, Bereich verteilte] Personen, Einrichtungen, Dinge gleicher Funktion; vielfältig verflochtenes System:
ein sehr weit verzweigtes Netz von Radarstationen;
ein Netz von Agenten aufbauen;
In vielen Jahren der Zusammenarbeit ist ein Netz von Fachhändlern entstanden (Saarbr. Zeitung 21. 12. 79, XI);
e) (EDV) Kurzform von ↑ "Netzwerk" (5);
f) (umgangssprachlich) Internet.
3. a) (Geometrie) in eine Ebene geklappte Begrenzungsflächen eines (an den Kanten aufgeschnittenen) geometrischen Körpers:
das Netz eines Würfels;
b) (Mathematik) System von zwei oder mehreren sich schneidenden Kurvenscharen auf einer Fläche (z. B. Koordinatennetz).
4. (Anatomie) Omentum.