Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Nase
Na|se, die; -, -n [mittelhochdeutsch nase, althochdeutsch nasa, ursprünglich wahrscheinlich = Nasenloch]:1. a) (umgangssprachlich) Geruchsorgan (von Menschen und Tieren):
eine große, spitze, lange, knollige Nase;
der Hund hat eine feuchte Nase;
jemandem blutet die Nase;
jemandem läuft die Nase (umgangssprachlich; jemand hat Schnupfen);
die Nase ist verstopft;
sich die Nase zuhalten, putzen, schnäuzen;
die Nase krausziehen, rümpfen;
das Kind ist auf die Nase gefallen (umgangssprachlich; hingefallen);
[sich] die Brille auf die Nase setzen;
durch die Nase atmen;
in der Nase bohren;
jemandem passt/gefällt jemandes Nase nicht (umgangssprachlich; jemand kann jemanden nicht leiden);
von jemandem, etwas die Nase [gestrichen] voll haben (umgangssprachlich; jemandes, einer Sache [gänzlich] überdrüssig sein);
die Nase vorn haben (umgangssprachlich; bei etwas dabei sein, gewinnen);
seine Nase in etwas/in alles [hinein]stecken (umgangssprachlich; sich neugierig um etwas/um alles kümmern, [was einen nichts angeht]);
nicht weiter sehen als seine Nase [reicht] (umgangssprachlich; engstirnig sein);
die Nase hängen lassen (↑ "Kopf" [1]);
die Nase hoch tragen (↑ "Kopf" [1]);
die Nase rümpfen (jemanden, etwas gering schätzen, auf jemanden/etwas verächtlich herabsehen);
sich die Nase begießen (umgangssprachlich; Alkohol trinken);
die Nase zu tief ins Glas stecken (umgangssprachlich; sich betrinken);
sich eine goldene Nase verdienen (umgangssprachlich; sehr viel Geld verdienen);
die/seine Nase in ein Buch stecken (umgangssprachlich; eifrig lernen);
jemandem eine [lange] Nase drehen/machen (umgangssprachlich; jemanden auslachen, verspotten);
die/jemandes Nase beleidigen (umgangssprachlich; schlecht riechen);
immer der Nase nach (umgangssprachlich; immer geradeaus);
jemandem etwas an der Nase ansehen (umgangssprachlich; ↑ "Nasenspitze");
sich an die eigene Nase fassen/(selten:) sich an der eigenen Nase zupfen/(österreichisch, schweizerisch:) sich selber an der Nase nehmen (umgangssprachlich; sich um die eigenen Fehler und Schwächen kümmern);
jemanden an der Nase herumführen (umgangssprachlich; jemanden täuschen, irreführen; nach dem Bild des an einem Nasenring gezogenen Tieres);
auf der Nase liegen (umgangssprachlich; [als Ergebnis von etwas] krank sein);
auf die Nase fallen (umgangssprachlich; einen Misserfolg erleben: er ist [mit diesem Projekt] voll auf die Nase gefallen);
jemandem etwas auf die Nase binden (umgangssprachlich; jemandem etwas erzählen, was für ihn nicht bestimmt ist: Mußt du jedem auf die Nase binden, wer du bist? [A. Zweig, Grischa 61]);
jemandem auf der Nase herumtanzen (↑ "Kopf" [1]);
jemandem eins/was auf die Nase geben (umgangssprachlich: 1. jemanden verprügeln. 2. jemanden tadeln, zurechtweisen);
eins/was auf die Nase bekommen/kriegen (landschaftlich umgangssprachlich: 1. Prügel bekommen. 2. getadelt, gemaßregelt werden);
sich etwas aus der Nase gehen lassen (umgangssprachlich; sich etwas entgehen lassen);
jemandem etwas aus der Nase ziehen (umgangssprachlich; von jemand etwas [was er nicht erzählen will oder sollte] erst nach wiederholtem, geschicktem Fragen schließlich erzählt bekommen: lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen, erzähl schon!);
jemandem in die Nase fahren (umgangssprachlich; jemanden ärgern);
jemandem in die Nase stechen (umgangssprachlich; jemandem sehr gefallen, sodass er es gerne haben möchte);
mit langer Nase abziehen [müssen] (umgangssprachlich; enttäuscht weggehen [müssen]);
jemanden mit der Nase auf etwas stoßen (umgangssprachlich; jemanden deutlich auf etwas hinweisen);
immer mit der Nase vorneweg sein (umgangssprachlich; vorwitzig sein);
[nicht] nach jemandes Nase sein (umgangssprachlich; jemandem [nicht] gefallen: das Ergebnis war überhaupt nicht nach seiner Nase);
nach jemandes Nase gehen (umgangssprachlich; jemandes Vorstellungen entsprechend verlaufen);
pro Nase (umgangssprachlich; pro Person);
jemandem etwas unter die Nase reiben (umgangssprachlich; jemandem wegen etwas Vorhaltungen machen; jemandem [unverblümt] etwas Unangenehmes sagen; bezieht sich darauf, dass man jemandem etwas, dessen Geruch er genau wahrnehmen soll, dicht unter die Nase hält und es dabei hin- und herbewegt);
jemandem etwas unter die Nase halten (umgangssprachlich; jemandem etwas so vors Gesicht halten, dass er es sehen muss);
jemandem vor der Nase wegfahren (umgangssprachlich; von jemandem knapp verpasst werden: der Bus ist mir vor der Nase weggefahren);
jemandem jemanden vor die Nase setzen (umgangssprachlich; jemandem jemanden überordnen, zum Vorgesetzten machen: Man setzt uns die Russen vor die Nase [Mehnert, Sowjetmensch 259]);
jemandem etwas vor die Nase setzen (umgangssprachlich; jemandem durch etwas die Aussicht verbauen);
jemandem etwas vor der Nase wegschnappen (umgangssprachlich; etwas schnell an sich bringen, bevor jemand anders es bekommen kann);
etwas vor der Nase haben (umgangssprachlich; etwas in unmittelbarer Nähe haben);
b) Geruchssinn:
der Hund hat eine gute, feine Nase;
c) Spürsinn, Gespür:
seine Nase hat ihn getäuscht;
sie hat eine gute, die richtige Nase fürs Geschäft;
die haben eine gute Nase für alles, was Geld einbringt (Waggerl, Brot 47).
2. a) (scherzhaft) Bug eines Schiffes, Flugzeugs; Vorderteil eines Autos:
die Nase des Bootes hob sich aus den Wellen;
Der Flugzeugführer muss also beim Abflug die Nase seiner Maschine auf den Punkt B stellen (Frankenberg, Fahren 77);
b) Vorsprung an einer Felswand oder einem Gebäude;
c) hakenförmiger Ansatz (z. B. an einem Dachziegel, einem Hobel).
3. (umgangssprachlich) herablaufender Farb-, Lacktropfen.
4. in Flüssen lebender, relativ großer Karpfenfisch mit einem einer Nase (1 a) ähnlichen Oberkiefer.
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