Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Narr
Nạrr, der; -en, -en [mittelhochdeutsch narre, althochdeutsch narro; Herkunft ungeklärt]:1. (veraltend) törichter Mensch, der sich in lächerlicher Weise täuschen, irreführen lässt:
ein eitler, eingebildeter Narr;
er ist ein Narr, wenn er das glaubt;
Geh, du Tölpel, du Narr, du Krämerseele (Remarque, Obelisk 235);
S ein Narr kann in einer Stunde mehr fragen, als zehn Weise in einem Jahr beantworten können (die naiven und scheinbar ganz einfachen Fragen sind oft am allerschwersten zu beantworten); Kinder und Narren reden die Wahrheit (Kinder und einfältige Menschen sagen geradeheraus, ohne Rücksicht auf Konventionen und Höflichkeit, was sie denken).
2. (früher) Spaßmacher [an Fürstenhöfen, im Theater (besonders bei der Commedia dell'Arte)] (meist in bunter Kleidung, mit Schellen und Narrenkappe auftretend):
S jedem Narren gefällt seine Kappe (jeder hat eine Eigenheit, die er liebt);
jemanden zum Narren haben/halten; (veraltet:) sich aus jemandem einen Narren machen (jemanden anführen, [im Scherz] irreführen, täuschen und veralbern; eigentlich = jemanden als Narren behandeln);
sich zum Narren machen (sich lächerlich machen);
einen Narren an jemandem, etwas gefressen haben (umgangssprachlich; jemanden, etwas in übertriebener Weise gern mögen; nach der alten Vorstellung, jemand habe einen Dämon in seinem Innern stecken).
3. jemand, der ausgelassen [in Verkleidung] Karneval feiert; Karnevalist, Fastnachter:
Kalauerkönige und Büttenprediger präsentieren den Närrinnen und Narren … drei Stunden lang rheinischen Frohsinn (Hörzu 8, 1973, 85).
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