Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
nähern
nä|hern [mittelhochdeutsch næhern]:1.
a) sich näher auf jemanden, etwas zubewegen; näher herankommen:
sich rasch, sich bis auf wenige Meter nähern;
Schritte näherten sich;
sie näherten sich dem Ziel ihrer Reise;
sein Gesicht näherte sich ihr, dem ihren;
Ü die Temperatur nähert sich dem Gefrierpunkt;
die Warmfront näherte sich der Elbe (Schnabel, Marmor 143);
b) in zeitliche Nähe von etwas kommen; eine bestimmte Zeit bald erreichen:
der Sommer, unser Aufenthalt nähert sich dem Ende;
er nähert sich den dreißig (er ist fast dreißig Jahre alt);
c) in bestimmter Absicht mit jemandem Kontakt aufnehmen, zu jemandem in Beziehung treten:
sich einem Mädchen, einer Frau nähern;
Wir Denker suchen uns Gott zu nähern (Hesse, Narziß 389);
d) sich in eine bestimmte Richtung entwickeln und sich dabei bis zur Identität angleichen:
sich einem Ideal, einer Idee nähern;
ihre Begeisterung näherte sich der Hysterie;
… nähert sich die Scholastik erneut dem antiken politischen Denken (Fraenkel, Staat 264).
2. a) an etwas, jemanden heranbringen:
er näherte seinen Mund dem ihren;
Auf diese Weise werden langsam die beiden Gruppen (= der Küken) einander genähert (Lorenz, Verhalten I, 196);
Ü … wird uns die Synthese dem Ziele nähern (Lorenz, Verhalten I, 280);
b) (gehoben) ↑ "annähern" (2):
Die Standpunkte … können einander nur dann genähert … werden, wenn … (Börsenblatt 81, 1969, 6430).
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