Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
nackt
nạckt [mittelhochdeutsch nacket, althochdeutsch nachot]:1. ohne Bekleidung, Bedeckung (soweit sie im Allgemeinen üblich ist); unbekleidet, unbedeckt:
nackte Arme, Beine;
mit nacktem Oberkörper arbeiten;
halb nackt, völlig nackt sein;
nackt baden, herumlaufen;
sich nackt ausziehen;
das Kind lag nackt und bloß (ganz nackt) da;
die Darstellung des Nackten in der Kunst;
Ü sich den Zugang mit nackten Fäusten (ohne Hilfsmittel, ohne Schutz) erkämpfen;
etwas mit nacktem (veraltend; bloßem) Auge erkennen können.
2. a) (beim Menschen von Körperstellen, die normalerweise von Haaren bedeckt sind, von bestimmten neugeborenen Tieren) ↑ "kahl" (1 a):
ein nackter Schädel;
die jungen Vögel, Mäuse sind noch nackt;
dass es (= sein rasiertes Gesicht) über den Augen nackt, das heißt ohne Brauen war (Th. Mann, Krull 28);
b) (von einzelnen Pflanzen[teilen]) ohne Blätter, Äste; ↑ "kahl" (1 b):
ein nackter Stamm, Ast;
auf geborstenen Betonwegen, an deren Rändern auch kahle Birken und nackte, tiefschwarze Erlen standen (Simmel, Stoff 62);
c) ohne Pflanzenwuchs; ↑ "kahl" (1 c):
ein nackter Felsen;
Die zwischen den winterlich nackten Feldern und der grau betupften Heide aufblinkende … helle Fläche war der Müggelsee (Plievier, Stalingrad 104);
d) schmucklos, ↑ "kahl" (2):
nackte Wände;
Einige nackte Glühbirnen an der Decke verstärkten mit ihrem trüben Schein das Zwielicht (Apitz, Wölfe 138).
3. unbedeckt, blank, bloß:
auf dem nackten Boden, auf der nackten Erde (ohne Unterlage) schlafen.
4. a) unverhüllt:
das sind die nackten Tatsachen;
das ist die nackte Wahrheit;
das nackte Elend;
etwas mit nackten (unverblümten, nüchternen) Worten sagen;
b) nichts anderes als, 1"bloß" (2):
Die sollen doch sehen, dass sie ihr nacktes Leben retten (v. d. Grün, Glatteis 263);
es ging hier ganz einfach um die nackte Existenz (v. d. Grün, Glatteis 167).
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Ansicht: nackt