Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
nachziehen
nach|zie|hen :1. [mittelhochdeutsch nāchziehen, althochdeutsch nāhziohan] hinter sich herziehen:
sie zog das kranke Bein vorsichtig nach.
2. noch einmal zeichnend, mit einem Stift o. Ä. nachfahrend kräftiger machen, auffrischen:
Linien nachziehen;
sich die Lippen ein wenig nachziehen;
Dunkelhaarig ist Tilly, mit scharf nachgezogenen Brauen (Jaeger, Freudenhaus 135).
3. nochmals anziehen, durch zusätzliches nachträgliches Drehen o. Ä. fester machen:
Schrauben, Muttern nachziehen.
4. nachträglich, zusätzlich, noch einmal ziehen, züchten:
Pflanzen nachziehen.
5.
a) hinter jemandem, etwas ↑ "herziehen" (2):
die Kinder zogen den Bauarbeitern nach;
… von den drei Weisen im Morgenlande, die dem Stern von Bethlehem nachzogen (Bamm, Weltlaterne 125);
b) jemandem folgend an den gleichen Ort übersiedeln:
jemandem nach Berlin nachziehen.
6. (Schach) dem Zug des Spielpartners/der Spielpartnerin folgen.
7. (umgangssprachlich) dem Beispiel einer anderen Person folgen, ebenso handeln wie eine andere Person zuvor, um Entsprechendes zu erreichen:
die Industrie zog mit Preiserhöhungen nach;
Die Währungsreform im Westen, auf die der Osten … sogleich nachzog (Kantorowicz, Tagebuch I, 515).
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