Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
nachgehen
nach|ge|hen :1. [mittelhochdeutsch nāchgān]
a) hinter jemandem, einer Sache hergehen; jemandem, einer Sache ↑ "folgen" (1):
einem Mädchen, einem Fremden, einer Fährte, einer Spur nachgehen;
sie gingen dem Lachen, der Musik, dem Wimmern nach (gingen in die Richtung, aus der das Lachen, die Musik, das Wimmern kam, um zu sehen, was es damit auf sich hat);
Einer muss dich so schön gefunden haben, dass er dir nachgegangen ist bis zu deinem Wagen (Prodöhl, Tod 60);
Ü Ihm ging der Ruf nach (er stand in dem Ruf), dass er im Alkoholrausch eine ganz besonders sichere Hand habe (Hackethal, Schneide 204);
b) etwas genau überprüfen, in seinen Einzelheiten zu klären, zu ergründen suchen:
einer Frage, einem Problem, einer Vermutung, einem Hinweis nachgehen;
»Moment«, sagt der Dekan, »wollen wir der Sache doch mal nachgehen …« (Hofmann, Fistelstimme 196).
2. [mittelhochdeutsch nāchgān] jemanden in Gedanken, im Geiste nachträglich noch längere Zeit beschäftigen:
seine Worte, die Ereignisse des Tages gingen ihr noch lange nach;
die Melodie ging ihr den ganzen Tag nach (ging ihr nicht aus dem Kopf);
es gibt andere Szenen, die einem noch lange nachgehen (einen nicht loslassen) werden (Saarbr. Zeitung 5. 10. 79, 33).
3. [mittelhochdeutsch nāchgān] eine [berufliche] Tätigkeit regelmäßig ausüben, sich einer Tätigkeit, Sache widmen:
seiner Arbeit, seinen Geschäften, Interessen, dem Vergnügen nachgehen;
er hat nun keine Zeit mehr, einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen (Freizeitmagazin 26, 1978, 23).
4. (von Messgeräten o. Ä.) zu wenig anzeigen, zu langsam gehen:
der Tacho geht nach;
die Uhr geht [eine, um eine Viertelstunde] nach.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: nachgehen