Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Moral
Mo|ral, die; -, -en [französisch morale < lateinisch (philosophia) moralis = die Sitten betreffend(e Philosophie), zu: mos, ↑ "Mores"]:1.
a) Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen, Werten, die das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft regulieren, die von ihr als verbindlich akzeptiert werden:
die christliche, bürgerliche, öffentliche Moral;
gegen die herrschende Moral verstoßen;
Keine Aufklärung geschieht ohne den Effekt, das Standpunktdenken zu zerstören und perspektivisch-konventionelle Moralen aufzulösen (Sloterdijk, Kritik 18);
Es ist nicht derjenige zynisch, der sich der öffentlichen Moral gelegentlich verweigert (Stern, Mann 47);
b) sittliches Empfinden, Verhalten eines Einzelnen, einer Gruppe; Sittlichkeit:
eine strenge, hohe, brüchige Moral;
eine doppelte Moral (Doppelmoral);
die Moral in dieser Gruppe steigt, sinkt, hat sich gelockert;
gegen die doppelte Moral der Männer scheint nicht einmal ein Kraut gewachsen (Dierichs, Männer 255);
[jemandem] Moral predigen (abwertend; in aufdringlicher Weise jemanden zu anständigem, moralischem Verhalten auffordern).
2. (Philosophie) (besonders bei Kant) Lehre vom sittlichen Verhalten des Menschen; ↑ "Ethik" (1 a).
3. Bereitschaft, sich einzusetzen; Disziplin, Zucht; gefestigte innere Haltung, Selbstvertrauen:
die Moral der Mannschaft ist gut, schlecht, ungebrochen, angeknackst;
jemandes Moral stärken;
Dieser Treffer … hat uns das Genick gebrochen. Danach waren die Moral und dann auch noch die Kraft weg (Kicker 82, 1981, 52).
4. lehrreiche Nutzanwendung; Lehre, die aus etwas gezogen wird:
die Moral eines Märchens, einer Fabel.
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