Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
mobilisieren
mo|bi|li|sie|ren [französisch mobiliser]:1. für den [Kriegs]einsatz bereitstellen, verfügbar machen:
das Heer mobilisieren;
jemanden mobilisieren (veraltet; zum Kriegsdienst einberufen);
Kein Zufall, dass die ersten Zuchthäuser und Zwangsarbeitshäuser in Handelsstädten entstehen, denn dort ist es sinnvoll, ungenutzte Arbeitskräfte zu mobilisieren (Klee, Pennbrüder 25).
2. a) dazu bringen, (in einer Angelegenheit) [politisch, sozial] aktiv zu werden, sich kräftig einzusetzen:
jemanden mobilisieren;
die Gewerkschaften mobilisierten die Massen gegen den Rechtsradikalismus;
Die betroffenen Bauern jedoch wehren sich dagegen und sind dabei, die öffentliche Meinung zu mobilisieren (Fest, Im Gegenlicht 281);
Es sind aber nicht nur Kriterien des Umweltschutzes, die Gegner zu mobilisieren vermögen, es sind auch städtebauliche (NZZ 2. 9. 86, 23);
b) ↑ "mobil" (3) machen, aktivieren, rege bzw. verfügbar und wirksam machen:
alle Kräfte [für etwas] mobilisieren;
die Läufer mobilisieren die letzten Energien;
Kaffee mobilisiert (weckt) die Lebensgeister;
Besonders in der kalten, sonnenarmen Jahreszeit muss Ihr Kind alle Abwehrkräfte mobilisieren, um gesund zu bleiben (Eltern 2, 1980, 71);
Das Hormon der Nebenschilddrüse garantiert aber eine optimale Konzentration, indem es … Kalzium mobilisiert (Medizin II, 281).
3. (Wirtschaft) ↑ "mobil" (1 b), verfügbar machen:
Kapital mobilisieren;
Dadurch lässt sich ein größeres Volumen an Devisen für Entwicklungsprojekte mobilisieren (Schweizer Maschinenbau 16. 8. 83, 47);
Stille Reserven können dann in schlechten Zeiten mobilisiert werden, ohne dass Außenstehende es in der Regel erfahren (Woche 13. 3. 98, 13).
4. (Medizin)
a) (ein Gelenk, einen Körperteil o. Ä.) [wieder] beweglich machen;
b) jemanden durch Bewegungstherapie o. Ä. wieder bewegungsfähig machen.
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