Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
mit
1mịt [mittelhochdeutsch mit(e), althochdeutsch mit(i)]:1. a) drückt die Gemeinsamkeit, das Zusammensein, Zusammenwirken mit einem oder mehreren anderen bei einer Tätigkeit o. Ä. aus:
sie war mit uns in der Stadt;
willst du mit uns essen?;
sie spielt mit den Kindern der Nachbarn;
b) drückt die Wechselseitigkeit bei einer Handlung aus:
sich mit jemandem streiten, abwechseln, austauschen, messen, besprechen;
c) drückt eine aktive oder passive Beteiligung an einer Handlung, einem Vorgang aus:
Verkehrsunfälle mit Kindern (in die Kinder verwickelt sind);
ein Stiftungsfest mit Damen (an dem auch die Damen teilnehmen).
2. a) drückt eine Zugehörigkeit aus:
eine Flasche mit Schraubverschluss;
ein Haus mit Garten;
Sprudel mit [Geschmack];
ein Vierer mit [Steuermann];
Familien mit und ohne Kinder;
Herr Müller mit Frau;
mein Nachbar, der mit dem Garngeschäft (Singer [Übers.], Feinde 220);
Der Kontrast zum nahen Lugano mit seinen Parks, Villen, Banken … könnte kräftiger nicht ausfallen (a & r 2, 1997, 77);
b) drückt ein Einbezogensein aus; einschließlich; samt:
der Preis beträgt 50 Euro mit Bedienung;
die Miete beträgt 500 Euro mit Nebenkosten;
mit Pfand;
Zimmer mit Frühstück;
mit mir waren es acht Gäste;
geöffnet Montag mit (landschaftlich; bis einschließlich ) Freitag;
die Jahrgänge bis und mit (schweizerisch; bis einschließlich ) 1940.
3. drückt aus, dass ein Behältnis verschiedenster Art etwas enthält:
ein Haus mit sieben Zimmern;
ein Glas mit Honig;
ein Sack mit Kartoffeln;
Zu zweit holten wir Bänke aus der Stube, einen Eimer mit Wasser (Wimschneider, Herbstmilch 33).
4. gibt die Begleitumstände, die Art und Weise o. Ä. einer Handlung an:
sie aßen mit Appetit;
das hat er mit Absicht getan;
sie lag mit Fieber im Bett;
keiner der Herren saß mit Hosenträgern da (Lenz, Brot 85).
5. bezeichnet das [Hilfs]mittel oder Material, mit dem etwas ausgeführt wird, das für etwas verwendet wird:
sie machen Sex nur mit Kondom;
mit dem Hammer, mit Kleister;
sich die Hände mit Seife waschen;
den Stachel mit der Pinzette entfernen;
sie kocht alles mit Butter (verwendet für alles Butter zum Kochen);
das Bild ist mit Temperafarbe gemalt;
der Brief ist mit der Maschine geschrieben;
er hat mit Devisen bezahlt;
sie ist mit der Bahn, mit dem Auto gefahren;
Mit was (ugs.; womit ) sind dann die ganzen Leute gefahren, wenn sie kein Auto gehabt haben? (Kühn, Zeit 8).
6. a) stellt einen bestimmten allgemeinen Bezug zwischen Verb und Objekt her:
was ist los mit dir?;
es geht langsam voran mit der Arbeit;
sie begann, hörte auf mit ihrer Tätigkeit;
es geht bergauf mit ihm;
raus mit euch!;
fort mit dir!;
b) (umgangssprachlich) in Bezug (auf etwas, jemanden), in Anbetracht (einer Sache):
sie mit ihren schwachen Nerven;
der ist ja verrückt mit seinen vielen neuen Autos (dass er sich dauernd neue Autos kauft);
Du darfst mit deiner Prostata doch keinen Alkohol trinken! (Praunheim, Sex 130).
7. bezeichnet eine gleichlaufende Bewegung o. Ä.:
mit der Strömung rudern;
sie fliegen mit dem Wind;
sie gehen mit der Zeit (passen sich der Zeitströmung, ihren Veränderungen an).
8. kennzeichnet das Zusammenfallen eines Vorganges, Ereignisses o. Ä. mit einem anderen:
mit [dem] (bei) Einbruch der Dunkelheit;
mit dem Tode des Vaters änderte sich die Lage;
mit 20 Jahren (im Alter von 20 Jahren) machte er sein Examen;
sie starb mit 80 Jahren;
mit dem heutigen Tag ist die Frist abgelaufen;
Mit dem Anbruch der Nacht sammelten sich Banden in den Straßen (Fest, Im Gegenlicht 239);
Mit dem Kupfer verschwand der Wohlstand, mit dem Wohlstand der Friede (Ransmayr, Welt 228);
Erst mit der Wende in der DDR wurde er politisch richtig aktiv (Woche 28. 3. 97, 45);
Mit den Jahren und Jahrzehnten verfaulten die Schiffe (Ransmayr, Welt 163).
2mịt :
1. neben anderem, neben [einem, mehreren] anderen; auch; ebenfalls:
das gehört mit zu deinen Aufgaben;
es lag mit an ihr, dass alles so blieb, wie es war;
das musst du mit berücksichtigen;
Sabina drehte den Hahn auf. Der eiskalte Wasserstrahl traf Karin voll. Ich musste es mit ansehen (Thor [Übers.], Ich 47);
Die Stipendien sind mit ein Grund, weshalb Bruno Stutzer kein Zwischenjahr eingelegt hat (Tages Anzeiger 5. 11. 91, 11).
2. (umgangssprachlich):
das ist mit das wichtigste der Bücher (eines der wichtigsten).
3. selbstständig in Verbindung mit Verben, wenn nur eine vorübergehende Beteiligung ausgedrückt wird:
kannst du ausnahmsweise einmal mit anfassen?;
warst du auch mit? (umgangssprachlich; warst du auch dabei, bist du auch mitgegangen, mitgefahren?);
ich bin auch mit gewesen.
4. (umgangssprachlich, besonders norddeutsch) als abgetrennter Teil von Adverbien wie »damit, womit« in Verbindung mit einem Verb:
da habe ich nichts mit zu schaffen (statt: damit habe ich nichts zu schaffen);
Weg ist weg. Muss man sich abfinden mit (Schnurre, Ich 14).
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