Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
missbrauchen
miss|brau|chen :1. a) falsch, nicht seiner eigentlichen Bestimmung oder seinem eigentlichen Verwendungszweck entsprechend gebrauchen, benutzen; in unredlicher, unerlaubter Weise [für eigennützige Zwecke] gebrauchen, benutzen:
sein Amt, seine Macht, seine Stellung missbrauchen;
jemandes Vertrauen missbrauchen (jemanden täuschen, hintergehen);
jemanden zu etwas, für seine Zwecke missbrauchen (in eigennützigem Interesse zu etwas verleiten);
Die Opfer wurden zu wissenschaftlichen Zwecken missbraucht (Woche 18. 4.97, 25);
der Begriff Freiheit … zu allen Zeiten missbraucht (Thieß, Reich 67);
das oft missbrauchte Schlagwort »reaktionär« (Reich-Ranicki, Th. Mann 170);
b) etwas in übermäßigem, sich schädlich auswirkendem Maß zu sich nehmen, anwenden:
Alkohol, Drogen missbrauchen.
2. vergewaltigen; sexuelle Gewalt gegenüber jemandem (besonders gegenüber Kindern) ausüben:
Minderjährige, ein Kind, Mädchen, Jungen sexuell missbrauchen;
Dass auch Väter die eigenen Söhne sexuell missbrauchen (Spiegel 35, 1991, 12);
Sie ist mir aufgefallen, da beschloss ich, sie zu überfallen und dann zu missbrauchen (Noack, Prozesse 231).
3. <2. Partizip gemissbraucht:> Meine Gutheit wird oft schrecklich gemissbraucht (Iffland, Die Hagestolzen I, 9);
Graf Shrewsbury, Ihr sehet, wie mein Name gemissbraucht wird (Schiller, Maria Stuart V, 14).
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