Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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milde
mịl|de, mịld [mittelhochdeutsch milde, althochdeutsch milti, ursprünglich = zerrieben; fein, zart]:1. a) gütig; nicht streng; nicht hart:
ein milder Richter;
das Urteil ist sehr mild, ist milde ausgefallen;
man ist sehr mild[e] gegen sie vorgegangen;
Studenten wählen mit Vorliebe Professoren, die … für ihre milde Notengebung bekannt sind (Woche 27. 3. 98, 26);
die Obrigkeit, welche wie häufig zu milde gewesen war (Gaiser, Jagd 82);
Ü Wie milde ist unser Beil gegen die Folter, die er erdulden musste (Weiss, Marat 36);
b) Verständnis für die Schwächen des Gegenübers zeigend; nachsichtig:
er fand trotz allem milde Worte;
jemanden milde stimmen;
ich konnte sie nicht milder stimmen;
etwas mild[e] mahnend sagen;
sie erklärte, sagte ihm mild[e], dass es besser sei zu antworten;
»Papa ist immer milde«, hatte Senhora Pia zu Recht geäußert (Th. Mann, Krull 408);
c) freundlich im Wesen oder im Benehmen und frei von allem Schroffen, Verletzenden:
mild[e] lächeln;
[der Geistliche] war ein milder älterer Herr (Schnurre, Fall 5);
einmal schien er milde und weich, dann abweisend und schroff (Jens, Mann 36);
Seine Stimme war mild und recht angenehm (Th. Mann, Tod 73).
2. a) keine extremen Temperaturen aufweisend; nicht rau:
ein mildes Klima;
milde (linde) Luft;
milde Winter;
ein Zustrom milder Meeresluft;
die Nacht war mild[e];
die Sonne schien mild[e], fast kraftlos;
es soll wieder milder werden (die Temperatur soll sich mildern);
eine Bodensenke …, in der sich während der milderen Jahreszeit eine … exotisch anmutende Vegetation entfaltet (Fest, Im Gegenlicht 42);
b) nicht grell und kontrastreich; gedämpft, sanft:
das milde Licht der Kerzen;
mild leuchten, schimmern;
Der Himmel leuchtete in mildem Morgenlicht (Funke, Drachenreiter 240).
3. a) (besonders von Speisen) nicht stark gewürzt, nicht scharf; nicht sehr kräftig oder ausgeprägt im Geschmack:
milde Speisen;
ein milder Kognak (Kognak, der nicht scharf ist, der beim Trinken nicht im Rachen brennt);
milder Tabak (der nicht auf der Zunge brennt);
der Käse ist sehr mild;
b) (besonders von bestimmten Chemikalien) nicht scharf, etwas nicht angreifend:
eine milde Seife;
das Shampoo ist ganz mild.
4. (veraltend) bereit, Bedürftigen zu geben, Wohltaten zu erweisen:
eine milde Gabe (Almosen).
5. (selten) ↑ "gelind" (2):
milde gesagt, gesprochen, ihr Verhalten war eine Dreistigkeit.
6. freigebig:
milde woll' er sogar voraus die Söldner bezahlen (Goethe, Reineke Fuchs 5, 109).
mịl|de, mịld
ein milder Richter;
das Urteil ist sehr mild, ist milde ausgefallen;
man ist sehr mild[e] gegen sie vorgegangen;
Studenten wählen mit Vorliebe Professoren, die … für ihre milde Notengebung bekannt sind (Woche 27. 3. 98, 26);
die Obrigkeit, welche wie häufig zu milde gewesen war (Gaiser, Jagd 82);
Ü Wie milde ist unser Beil gegen die Folter, die er erdulden musste (Weiss, Marat 36);
b) Verständnis für die Schwächen des Gegenübers zeigend; nachsichtig:
er fand trotz allem milde Worte;
jemanden milde stimmen;
ich konnte sie nicht milder stimmen;
etwas mild[e] mahnend sagen;
sie erklärte, sagte ihm mild[e], dass es besser sei zu antworten;
»Papa ist immer milde«, hatte Senhora Pia zu Recht geäußert (Th. Mann, Krull 408);
c) freundlich im Wesen oder im Benehmen und frei von allem Schroffen, Verletzenden:
mild[e] lächeln;
[der Geistliche] war ein milder älterer Herr (Schnurre, Fall 5);
einmal schien er milde und weich, dann abweisend und schroff (Jens, Mann 36);
Seine Stimme war mild und recht angenehm (Th. Mann, Tod 73).
2. a) keine extremen Temperaturen aufweisend; nicht rau:
ein mildes Klima;
milde (linde) Luft;
milde Winter;
ein Zustrom milder Meeresluft;
die Nacht war mild[e];
die Sonne schien mild[e], fast kraftlos;
es soll wieder milder werden (die Temperatur soll sich mildern);
eine Bodensenke …, in der sich während der milderen Jahreszeit eine … exotisch anmutende Vegetation entfaltet (Fest, Im Gegenlicht 42);
b) nicht grell und kontrastreich; gedämpft, sanft:
das milde Licht der Kerzen;
mild leuchten, schimmern;
Der Himmel leuchtete in mildem Morgenlicht (Funke, Drachenreiter 240).
3. a) (besonders von Speisen) nicht stark gewürzt, nicht scharf; nicht sehr kräftig oder ausgeprägt im Geschmack:
milde Speisen;
ein milder Kognak (Kognak, der nicht scharf ist, der beim Trinken nicht im Rachen brennt);
milder Tabak (der nicht auf der Zunge brennt);
der Käse ist sehr mild;
b) (besonders von bestimmten Chemikalien) nicht scharf, etwas nicht angreifend:
eine milde Seife;
das Shampoo ist ganz mild.
4. (veraltend) bereit, Bedürftigen zu geben, Wohltaten zu erweisen:
eine milde Gabe (Almosen).
5. (selten) ↑ "gelind" (2):
milde gesagt, gesprochen, ihr Verhalten war eine Dreistigkeit.
6. freigebig:
milde woll' er sogar voraus die Söldner bezahlen (Goethe, Reineke Fuchs 5, 109).