Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Messer
1Mẹs|ser, das; -s, - [mittelhochdeutsch meʒʒer, althochdeutsch meʒʒira(h)s, meʒʒisahs; 1. Bestandteil zu mittelhochdeutsch, althochdeutsch maʒ (↑ "Mett"), 2. Bestandteil zu mittelhochdeutsch, althochdeutsch sahs = (kurzes) Schwert]:a) aus einer Klinge, die mit einer Schneide versehen ist, und einem Griff bestehendes Gerät zum Schneiden:
ein scharfes, spitzes, stumpfes, schartiges, langes, rostiges, blankes, rostfreies Messer;
sein Messer (Taschenmesser) öffnen;
ein Messer putzen, schärfen, wetzen, schleifen, zücken;
er stieß, rannte, jagte ihr das Messer in die Brust;
das Messer (Taschenmesser) aufklappen;
das Heft, der Rücken eines Messers;
etwas mit dem Messer abschneiden, zerkleinern;
mit Messer und Gabel essen;
jemandem mit dem Messer drohen;
jemanden mit dem Messer bedrohen;
sich mit dem Messer (Rasiermesser) rasieren;
Damals wollte ein Bauer seinen Platz nicht bezahlen und zog gegen den Kutscher das Messer (bedrohte ihn mit dem Messer; H. Mann, Stadt 7);
… die (= Künstler) wieder zum Langholz und zum Messer (Schnitzmesser) griffen (Bild. Kunst III, 80);
R auf dem Messer kann man [nach Rom] reiten (umgangssprachlich scherzhaft; das Messer ist äußerst stumpf);
jemandem geht das Messer in der Tasche/im Sack auf (salopp; jemand gerät über etwas in großen Zorn);
jemandem sitzt das Messer an der Kehle (umgangssprachlich; jemand ist in äußerster Bedrängnis, Geldnot o. Ä., sodass er bzw. sie gezwungen ist, etwas Bestimmtes zu tun);
jemandem das Messer an die Kehle setzen (umgangssprachlich; jemanden zu etwas zwingen);
jemandem [selbst] das Messer in die Hand geben (umgangssprachlich; dem Gegner, der Gegnerin selbst die Argumente liefern);
auf des Messers Schneide stehen (sich in einer kritischen Situation, Phase o. Ä. befinden, in der sich etwas nach der einen oder nach der anderen Richtung entscheiden kann, in der eine Entscheidung zugunsten der einen oder der anderen Seite bei gleich starken Verhältnissen getroffen wird; nach Homer, Ilias 10, 473);
jemanden ans Messer liefern (umgangssprachlich; jemanden durch Verrat ausliefern, preisgeben: er … wusste es nicht, dass er diesen Gruß an die Frau sandte, die ihn ans Messer geliefert hatte [Mostar, Unschuldig 130]; Glaubst du, ich liefere mich einer Abenteurerin kampflos ans Messer? [Fallada, Herr 79]);
bis aufs Messer (umgangssprachlich; mit allen Mitteln: ein Kampf bis aufs Messer);
jemandem ins [offene] Messer laufen/rennen (umgangssprachlich; das leichte Opfer des Gegners werden);
jemanden ins offene Messer laufen lassen (bewirken oder nicht verhindern, dass jemand selbst das Opfer seines [übereifrigen] Angriffs wird: Das Oval Office, so lautet der Vorwurf, habe das kleine Georgien ins offene Messer laufen lassen [Standard 13. 8. 2008, 4]);
b) Skalpell:
jemanden unters Messer nehmen (umgangssprachlich; jemanden operieren, zu operieren beginnen);
jemanden unter dem Messer haben (umgangssprachlich; [dabei sein, jemanden zu] operieren);
unters Messer müssen (umgangssprachlich; sich operieren lassen müssen);
sie blieb unter dem Messer (umgangssprachlich; starb während der Operation);
c) (Technik) mit einer Schneide versehene Leiste oder Platte aus gehärtetem Stahl:
die Messer des Rasenmähers.
2Mẹs|ser, der; -s, -:
a) Messender;
b) Messgerät.
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