Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Meile
Mei|le, die; -, -n [mittelhochdeutsch mīle, althochdeutsch mīl(l)a < lateinisch milia = römische Meile, für: mille (milia) passuum = tausend Doppelschritte]:1. frühere Längeneinheit unterschiedlicher Größe (als Wegemaß):
die preußische, geografische, englische Meile;
(Leichtathletik:) die Meile (Strecke der englischen Meile von 1 609,30 m) laufen;
tausend Meilen (dichterisch; sehr weit) von hier entfernt;
K Sie kömmt sechs Meilen Weges vom Lande (Cl. Brentano, Kasperl 345);
drei, sieben usw. -n gegen den Wind (abwertend; [besonders von Gerüchen] sehr stark und aufdringlich: ihr Parfüm riecht, man riecht ihr Parfüm drei Meilen gegen den Wind; man hört dich drei Meilen gegen den Wind).
2. (umgangssprachlich) lange, gerade verlaufende Straße in einer Stadt, wo sich etwas Bestimmtes abspielt:
Die bunte Meile der Verkaufs- und Imbissstände reizte zum Flanieren, Kaufen und Kauen (Husumer Nachrichten 28. 7. 94, 12);
Die Friedrichstraße, in kalter Pracht erstarrt – ein Menetekel für das »neue« Berlin? Fritz-Jochen Kopka durchstreifte die kaputtpolierte Meile (Woche 9. 1. 98, 2);
Der Fotograf Mike verbringt seine Zeit hauptsächlich auf der anrüchigen Meile des Sunset Strip (Gong 34, 1993, 96);
sündige Meile (Amüsierviertel: »Rotlichtviertel« … eine Reportage über die sündige Meile« [Stuttg. Zeitung 4. 11. 89, 1]).
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