Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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mehr
1mehr [mittelhochdeutsch mēr(e), althochdeutsch mēr(o); Komparativ von ↑ 1"viel"]:1. drückt aus, dass etwas über ein bestimmtes Maß hinausgeht, eine vorhandene Menge übersteigt:
wir brauchen mehr Geld;
sie fürchten mehr Staat (mehr staatliche Reglementierung);
sie plädiert für mehr Selbstständigkeit;
mit mehr Sorgfalt an etwas herangehen;
immer mehr Touristen strömen auf die Insel;
auf ein paar Gäste mehr oder weniger kommt es nicht an;
ein Grund mehr aufzuhören;
drei oder mehr Personen;
im Alter von siebzig Jahren und mehr;
Blumen, Früchte und Ähnliches mehr;
sie hat mehr Kosten als vorgesehen verursacht;
mehr als die Hälfte war/waren erkrankt;
mehr als genug;
ein Buffet mit Kuchen und was der Leckereien mehr sind;
immer mehr verlangen;
ein paar Euro mehr;
was willst du [noch] mehr?;
man soll nicht mehr versprechen, als man halten kann;
demnächst mehr (erzähle ich ausführlicher);
da gehört aber ein bisschen mehr dazu;
die Beweise haben den Verdacht mehr als gerechtfertigt (nicht nur gerechtfertigt, sondern erhärtet);
das Ergebnis der Konferenz war mehr als mager (äußerst mager);
dieser Sherry schmeckt nach mehr (umgangssprachlich; schmeckt so gut, dass man noch etwas davon trinken möchte);
du musst dir nicht einbilden, du seist mehr (besser) als andere;
Das war im Frühjahr 1989, als nicht nur die Pekinger Studenten mehr Demokratie forderten (Woche 28. 2. 97, 3);
Jeden Tag machte sie mehr Überstunden (v. d. Grün, Glatteis 56);
soweit sie Infanteristen waren, hatten sie einen Fußmarsch von mehr als zweitausend Kilometern hinter sich (Plievier, Stalingrad 348);
Mehr über dieses … Projekt … lesen Sie in den nächsten CCI-Ausgaben (CCI 13, 1998, 1);
Der Gewinn nach Steuern hat sich mehr als halbiert (Woche 18. 4. 97, 14);
R mehr sein als scheinen (eine dem Grafen Alfred von Schlieffen [1833 bis 1913] zugeschriebene Äußerung anlässlich seines fünfzigjährigen Dienstjubiläums); je mehr er hat, je mehr er will (wenn einer viel hat, dann will er immer noch mehr; aus dem Lied mit dem Titel »Zufriedenheit« von J. M. Miller [1750–1814]);
☆ mehr und mehr (immer mehr; in zunehmendem Maße: Mein Befinden … lässt in letzter Zeit mehr und mehr zu wünschen übrig [Th. Mann, Hoheit 108]; Ich sitze am Bette Kemmerichs. Er verfällt mehr und mehr [Remarque, Westen 25]);
mehr oder minder/weniger (im großen Ganzen, in gewissem Maße: das Zusammentreffen war mehr oder minder zufällig; Fontane hat einmal bemerkt, »dass alle Schriftstellerei mehr oder minder von Indiskretionen lebt« [Reich-Ranicki, Th. Mann 256]; heute, wo es uns noch mehr oder weniger gut geht [CCI 6, 1998, 4]);
nicht mehr und nicht weniger (nichts anderes als dieses: das war eine grobe Fahrlässigkeit, nicht mehr und nicht weniger).
2.
Du fingst mit einem heimlich an, bald kommen ihrer mehre dran (Goethe, Faust I, 3736 f.);
Man versprach sich öftere Wiederholung und mehre Zusammenübung (Goethe, Wahlverwandtschaften I, 8).
2mehr [vgl. ↑ 1"mehr"]:
1. a) in höherem Maße, stärker:
sie hat jetzt eine Beschäftigung gefunden, die ihr mehr zusagt;
er liebte sie darum nur noch mehr;
nichts ist mir mehr zuwider als Unehrlichkeit;
sie ist mir mehr denn je verhasst;
sie wird mehr geschätzt als ihr Vorgänger;
b) angemessener; besser:
du musst mehr aufpassen;
nach dieser schweren Krankheit sollte sie sich mehr schonen;
je besser ich ihn verstehe, desto mehr übe ich Nachsicht.
2. a) in größerem Umfang:
die Straßen sind mehr befahren als üblich;
sie raucht mehr als ich;
b) drückt aus, dass etwas zu etwas anderem, Gegensätzlichem tendiert; oft in Korrelation mit »als«; eher:
die Plastik steht besser mehr links;
er ist mehr Künstler als Gelehrter;
das Blau des Meeres, das er in der dunstigen Tiefe … mehr geahnt als gesehen hatte (Ransmayr, Welt 47).
3. drückt in Verbindung mit einer Negation aus, dass ein Geschehen, ein Zustand, eine Reihenfolge o. Ä. nicht fortgesetzt wird:
es war niemand mehr da;
es bleibt nichts mehr übrig;
sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte;
das darf nie mehr passieren;
schließlich bist du doch kein [kleines] Kind mehr;
er ist nicht mehr derselbe wie vor seinem Unfall;
ich kann nicht mehr (ich bin am Ende meiner Kräfte);
es dauert nicht mehr lange (es ist bald so weit, es ist bald vorüber, vorbei);
Er rief uns, las uns unser Werk … vor (wir fanden es gar nicht mehr so gut) (Lentz, Muckefuck 100);
Man kann sich heute kaum mehr vorstellen, rechteckige Kanäle mit Hilfe von Winkelflansch- oder Flacheisenverbindungen zu montieren (CCI 13, 1998, 43);
»… Ich übernehme das! Kein Wort mehr darüber!« (Remarque, Obelisk 54);
R ich werd nicht mehr! (salopp; ich bin sprachlos!);
☆ nicht mehr sein (verhüllend; gestorben sein);
nicht mehr werden (umgangssprachlich verhüllend; nicht mehr gesund werden);
nicht mehr das sein [was jemand/etwas einmal war] (nachgelassen, sich verschlechtert haben: Die Frau Grete ist auch nicht mehr das, was sie einmal war [Zenker, Froschfest 175]).
4. (österreichisch, sonst landschaftlich) nur noch:
ich besitze nur mehr fünf Euro.
5. ↑ 2"jetzt" (2), ↑ 3"noch" (1):
Siehst du? Sag du mehr, ob das kein Luderleben ist (Schiller, Räuber II, 3).
wir brauchen mehr Geld;
sie fürchten mehr Staat (mehr staatliche Reglementierung);
sie plädiert für mehr Selbstständigkeit;
mit mehr Sorgfalt an etwas herangehen;
immer mehr Touristen strömen auf die Insel;
auf ein paar Gäste mehr oder weniger kommt es nicht an;
ein Grund mehr aufzuhören;
drei oder mehr Personen;
im Alter von siebzig Jahren und mehr;
Blumen, Früchte und Ähnliches mehr;
sie hat mehr Kosten als vorgesehen verursacht;
mehr als die Hälfte war/waren erkrankt;
mehr als genug;
ein Buffet mit Kuchen und was der Leckereien mehr sind;
immer mehr verlangen;
ein paar Euro mehr;
was willst du [noch] mehr?;
man soll nicht mehr versprechen, als man halten kann;
demnächst mehr (erzähle ich ausführlicher);
da gehört aber ein bisschen mehr dazu;
die Beweise haben den Verdacht mehr als gerechtfertigt (nicht nur gerechtfertigt, sondern erhärtet);
das Ergebnis der Konferenz war mehr als mager (äußerst mager);
dieser Sherry schmeckt nach mehr (umgangssprachlich; schmeckt so gut, dass man noch etwas davon trinken möchte);
du musst dir nicht einbilden, du seist mehr (besser) als andere;
Das war im Frühjahr 1989, als nicht nur die Pekinger Studenten mehr Demokratie forderten (Woche 28. 2. 97, 3);
Jeden Tag machte sie mehr Überstunden (v. d. Grün, Glatteis 56);
soweit sie Infanteristen waren, hatten sie einen Fußmarsch von mehr als zweitausend Kilometern hinter sich (Plievier, Stalingrad 348);
Mehr über dieses … Projekt … lesen Sie in den nächsten CCI-Ausgaben (CCI 13, 1998, 1);
Der Gewinn nach Steuern hat sich mehr als halbiert (Woche 18. 4. 97, 14);
R mehr sein als scheinen (eine dem Grafen Alfred von Schlieffen [1833 bis 1913] zugeschriebene Äußerung anlässlich seines fünfzigjährigen Dienstjubiläums); je mehr er hat, je mehr er will (wenn einer viel hat, dann will er immer noch mehr; aus dem Lied mit dem Titel »Zufriedenheit« von J. M. Miller [1750–1814]);
☆ mehr und mehr (immer mehr; in zunehmendem Maße: Mein Befinden … lässt in letzter Zeit mehr und mehr zu wünschen übrig [Th. Mann, Hoheit 108]; Ich sitze am Bette Kemmerichs. Er verfällt mehr und mehr [Remarque, Westen 25]);
mehr oder minder/weniger (im großen Ganzen, in gewissem Maße: das Zusammentreffen war mehr oder minder zufällig; Fontane hat einmal bemerkt, »dass alle Schriftstellerei mehr oder minder von Indiskretionen lebt« [Reich-Ranicki, Th. Mann 256]; heute, wo es uns noch mehr oder weniger gut geht [CCI 6, 1998, 4]);
nicht mehr und nicht weniger (nichts anderes als dieses: das war eine grobe Fahrlässigkeit, nicht mehr und nicht weniger).
2.
Du fingst mit einem heimlich an, bald kommen ihrer mehre dran (Goethe, Faust I, 3736 f.);
2mehr
1. a) in höherem Maße, stärker:
sie hat jetzt eine Beschäftigung gefunden, die ihr mehr zusagt;
er liebte sie darum nur noch mehr;
nichts ist mir mehr zuwider als Unehrlichkeit;
sie ist mir mehr denn je verhasst;
sie wird mehr geschätzt als ihr Vorgänger;
b) angemessener; besser:
du musst mehr aufpassen;
nach dieser schweren Krankheit sollte sie sich mehr schonen;
je besser ich ihn verstehe, desto mehr übe ich Nachsicht.
2. a) in größerem Umfang:
die Straßen sind mehr befahren als üblich;
sie raucht mehr als ich;
b) drückt aus, dass etwas zu etwas anderem, Gegensätzlichem tendiert; oft in Korrelation mit »als«; eher:
die Plastik steht besser mehr links;
er ist mehr Künstler als Gelehrter;
das Blau des Meeres, das er in der dunstigen Tiefe … mehr geahnt als gesehen hatte (Ransmayr, Welt 47).
3. drückt in Verbindung mit einer Negation aus, dass ein Geschehen, ein Zustand, eine Reihenfolge o. Ä. nicht fortgesetzt wird:
es war niemand mehr da;
es bleibt nichts mehr übrig;
sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte;
das darf nie mehr passieren;
schließlich bist du doch kein [kleines] Kind mehr;
er ist nicht mehr derselbe wie vor seinem Unfall;
ich kann nicht mehr (ich bin am Ende meiner Kräfte);
es dauert nicht mehr lange (es ist bald so weit, es ist bald vorüber, vorbei);
Er rief uns, las uns unser Werk … vor (wir fanden es gar nicht mehr so gut) (Lentz, Muckefuck 100);
Man kann sich heute kaum mehr vorstellen, rechteckige Kanäle mit Hilfe von Winkelflansch- oder Flacheisenverbindungen zu montieren (CCI 13, 1998, 43);
»… Ich übernehme das! Kein Wort mehr darüber!« (Remarque, Obelisk 54);
R ich werd nicht mehr! (salopp; ich bin sprachlos!);
☆ nicht mehr sein (verhüllend; gestorben sein);
nicht mehr werden (umgangssprachlich verhüllend; nicht mehr gesund werden);
nicht mehr das sein [was jemand/etwas einmal war] (nachgelassen, sich verschlechtert haben: Die Frau Grete ist auch nicht mehr das, was sie einmal war [Zenker, Froschfest 175]).
4.
ich besitze nur mehr fünf Euro.
5. ↑ 2"jetzt" (2), ↑ 3"noch" (1):
Siehst du? Sag du mehr, ob das kein Luderleben ist (Schiller, Räuber II, 3).