Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Medium
1Me|di|um, das; -s, …ien und …ia [lateinisch medium = Mitte, zu: medius = in der Mitte befindlich]:1. (bildungssprachlich) vermittelndes Element:
die Literatur als Medium für die geistigen Strömungen einer Zeit;
Gedanken durch das Medium der Sprache, der Musik ausdrücken.
2. [englisch medium]
a) (bildungssprachlich) Einrichtung, organisatorischer und technischer Apparat für die Vermittlung von Meinungen, Informationen, Kulturgütern; eines der Massenmedien Film, Funk, Fernsehen, Presse:
optische Medien wie Film und Fernsehen;
die neuen Medien;
die elektronischen Medien;
die Medien (Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen) haben darüber berichtet;
die Sache wurde in den, von den, durch die, über die Medien verbreitet;
In den Wahlkämpfen dieses Jahres nutzen die Parteien erstmals ausgiebig das Internet. Sie kämpfen im Netz und mit ihm – doch siegen wird das Medium (Woche 20. 2. 98, 15);
Die Macht der Media, voran des Films und der illustrierten Zeitschriften, setzte ein (v. Rezzori, Blumen 120);
die Neuen/neuen Medien (Gesamtheit moderner [untereinander vernetzbarer] Techniken im Bereich der Unterhaltungselektronik, Datenverarbeitung und Telekommunikation);
b) [Hilfs]mittel, das der Vermittlung von Information und Bildung dient (z. B. Buch, Tonband):
das akustische Medium Schallplatte;
Computer – ein ganz normales Medium? (Lernmethoden 1997, 14);
Fernsehen ist ein schnelles Medium (natur 2, 1996, 16);
c) (Werbesprache) für die Werbung benutztes Kommunikationsmittel; Werbeträger.
3. (besonders Physik, Chemie) Träger bestimmter physikalischer, chemischer Vorgänge; Substanz, Stoff:
die Ausbreitung der Schallwellen in einem gasförmigen Medium;
Schwimmer … sind dem Medium Wasser direkt ausgesetzt (natur 3, 1991, 46);
Ü die Zeit als Medium, worin wir zu handeln vermögen (Frisch, Stiller 449).
4.
a) (Parapsychologie) jemand, der für Verbindungen zum übersinnlichen Bereich besonders befähigt ist:
sie fungiert als Medium bei spiritistischen Sitzungen;
Es gab Karussells, Schießbuden, Medien, die für fünfzig Cent die Geister von Toten heraufbeschwören würden (Singer [Übers.], Feinde 20);
b) (Medizin, Psychologie) jemand, an dem sich aufgrund seiner körperlichen, seelischen Beschaffenheit Experimente, besonders Hypnoseversuche, durchführen lassen:
sie ist ein gutes, geeignetes, schlechtes Medium für Hypnoseversuche.
5. (Sprachwissenschaft) Mittelform zwischen Aktiv und Passiv (besonders im Griechischen), der in anderen Sprachen die reflexive Form entspricht:
dieses Verb kommt nur im Medium vor.
2Me|di|um, die; - [englisch medium, zu lateinisch medius, 1"Medium"]:
genormter Schriftgrad für die Schreibmaschine und den Computer.
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