Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Materie
Ma|te|rie, die; -, -n [spätmittelhochdeutsch materi, mittelhochdeutsch materje < lateinisch materia = Stoff; Thema, ursprünglich = der hervorbringende und nährende Teil des Baumes (im Gegensatz zur Rinde und zu den Zweigen), wahrscheinlich zu: mater, ↑ "Mater"]:1.
a) (bildungssprachlich) rein Stoffliches als Grundlage von dinglich Vorhandenem; stoffliche Substanz:
organische, lebende, belebte, tote, licht[un]durchlässige Materie;
b) (Kernphysik) Stoff, Substanz ungeachtet des jeweiligen Aggregatzustandes und im Unterschied zur Energie und zum Vakuum (besonders im Hinblick auf die atomaren Bausteine makroskopischer Körper):
Anhäufungen strahlender Materie (Medizin II, 68).
2. (Philosophie)
a) (besonders bei Aristoteles) ewiger, völlig unbestimmter, unterschiedsloser Urstoff, der als Urprinzip der Bewegung dem Werden zugrunde liegt;
b) außerhalb des menschlichen Bewusstseins vorhandene Wirklichkeit im Unterschied zum Geist.
3. (bildungssprachlich) Gegenstand, Thema einer Untersuchung, eines Gesprächs o. Ä.:
eine schwierige, trockene, vielschichtige, interessante Materie;
eine Materie behandeln, beherrschen;
sie ist eine Kennerin der Materie;
sich in eine Materie einarbeiten;
sich in einer Materie auskennen;
sich mit einer Materie vertraut machen;
Droste wusste nicht, wie lange er las, die Materie nahm ihn gefangen (Baum, Paris 38).
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