Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Materialismus
Ma|te|ri|a|lịs|mus, der; - [französisch matérialisme]:1. (oft abwertend) ↑ {{link}}materielle{{/link}} (2 b), auf Besitz und Gewinn bedachte Einstellung dem Leben gegenüber:
blanker, reiner Materialismus;
in allem, was er tut, wird sein schnöder Materialismus erkennbar;
Wann immer Kulturkritik über Materialismus klagt, befördert sie den Glauben, die Sünde sei der Wunsch der Menschen nach Konsumgütern (Adorno, Prismen 14).
2. philosophische Lehre, die alles Wirkliche als Materie interpretiert oder von ihr ableitet:
der englische Materialismus;
der Materialismus Darwins;
dialektischer Materialismus (Lehre des Marxismus, die das Verhältnis des Bewusstseins zur objektiven Realität, die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der Natur, der Gesellschaft und des Denkens sowie der Stellung des Menschen in der Welt unter dem Blickwinkel der wechselseitigen Durchdringung von ↑ "Dialektik" (2) und Materialismus (2) betrachtet);
historischer Materialismus (von Marx und Engels begründete philosophische Lehre, Geschichtsauffassung, Materialismusphilosophie, nach der die menschliche Geschichte von den ökonomischen Verhältnissen, also das Sein des Menschen nicht von seinem Bewusstsein, sondern von seinen gesellschaftlichen Verhältnissen bestimmt wird);
ethischer Materialismus (Materialismus, für den die Befriedigung materieller Bedürfnisse, das Streben nach materiellen Gütern und dem eigenen Nutzen das eigentliche Ideal der Menschen sind).
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