Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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man
1mạn↑ 2"ein"> [mittelhochdeutsch, althochdeutsch man (↑ "Mann"), eigentlich = irgendeiner, jeder beliebige (Mensch)]:1. jemand (sofern er in einer bestimmten Situation stellvertretend für jedermann genommen werden kann):
von dort oben hat man eine herrliche Aussicht;
in Koch-, Backrezepten: man nehme …;
oft in sentenzhaften Formulierungen: man kann nie wissen, wozu es gut ist;
Wenn man in unserem Alter ist, gibt es ja nicht gerade viele Plätze, wo man hingehen kann (Thor [Übers.] Ich, 20).
2. irgendjemand oder eine bestimmte Gruppe von Personen (im Hinblick auf ein bestimmtes Verhalten, Tun) (oft anstelle einer passivischen Konstruktion):
man vermutet (es wird allgemein vermutet), dass er es selbst getan hat;
man hat die Kirche wieder aufgebaut (die Kirche wurde wieder aufgebaut);
wie sagt man dazu (wie heißt das) auf Italienisch?;
Aufgrund von Zahlungsunfähigkeit hat man nun Kunden und Gläubiger aufgefordert, durch den Verzicht auf Leistungen die Firma weiter am Leben zu erhalten (CCI 1, 1999, 29).
3. a) die Leute (stellvertretend für die Öffentlichkeit):
man ist heute in diesem Punkt viel toleranter;
man trägt das heute (das ist jetzt Mode);
b) jemand, der sich an bestimmte gesellschaftliche Normen, Gepflogenheiten hält:
so etwas tut man nicht;
schäm dich, sagt man so ein böses Wort?
4. ich, wir (wenn der Sprecher, die Sprecherin in der Allgemeinheit aufgeht oder aufgehen möchte):
man versteht ja sein eigenes Wort nicht!;
wenn man sich die Sache richtig überlegt;
ehe man sichs versah;
Dann hing ich eine Weile an den Kniekehlen. Es ist lustig, wenn alles auf dem Kopf steht … Es war, als ob die ganze Welt auf dem Kopf stände, und nur man selber war noch richtig herum (Thor [Übers.] Ich, 8).
5. du, ihr, Sie; er, sie (zum Ausdruck der Distanz, wenn jemand die direkte Anrede vermeiden will):
hat man sich gut erholt?;
man ist wohl eingeschnappt, wie?
2mạn [mittelniederdeutsch man = nur, über eine nicht belegte Form mit -m- zu: newan = nur, ausgenommen < altsächsisch ne-, nowan, aus ne- = nicht und wan = nur, außer] (norddeutsch umgangssprachlich):
nur (als Bekräftigung, zur Verstärkung des Gesagten):
lass man gut sein!;
na, denn man los!;
er soll man ruhig sein!;
Und was den Genossen Michels angehe …, der solle man aufpassen, dass ihn seine Rede nicht allzu weit nach links trage (Grass, Butt 559).
1mạn
von dort oben hat man eine herrliche Aussicht;
in Koch-, Backrezepten: man nehme …;
oft in sentenzhaften Formulierungen: man kann nie wissen, wozu es gut ist;
Wenn man in unserem Alter ist, gibt es ja nicht gerade viele Plätze, wo man hingehen kann (Thor [Übers.] Ich, 20).
2. irgendjemand oder eine bestimmte Gruppe von Personen (im Hinblick auf ein bestimmtes Verhalten, Tun) (oft anstelle einer passivischen Konstruktion):
man vermutet (es wird allgemein vermutet), dass er es selbst getan hat;
man hat die Kirche wieder aufgebaut (die Kirche wurde wieder aufgebaut);
wie sagt man dazu (wie heißt das) auf Italienisch?;
Aufgrund von Zahlungsunfähigkeit hat man nun Kunden und Gläubiger aufgefordert, durch den Verzicht auf Leistungen die Firma weiter am Leben zu erhalten (CCI 1, 1999, 29).
3. a) die Leute (stellvertretend für die Öffentlichkeit):
man ist heute in diesem Punkt viel toleranter;
man trägt das heute (das ist jetzt Mode);
b) jemand, der sich an bestimmte gesellschaftliche Normen, Gepflogenheiten hält:
so etwas tut man nicht;
schäm dich, sagt man so ein böses Wort?
4. ich, wir (wenn der Sprecher, die Sprecherin in der Allgemeinheit aufgeht oder aufgehen möchte):
man versteht ja sein eigenes Wort nicht!;
wenn man sich die Sache richtig überlegt;
ehe man sichs versah;
Dann hing ich eine Weile an den Kniekehlen. Es ist lustig, wenn alles auf dem Kopf steht … Es war, als ob die ganze Welt auf dem Kopf stände, und nur man selber war noch richtig herum (Thor [Übers.] Ich, 8).
5. du, ihr, Sie; er, sie (zum Ausdruck der Distanz, wenn jemand die direkte Anrede vermeiden will):
hat man sich gut erholt?;
man ist wohl eingeschnappt, wie?
2mạn
nur (als Bekräftigung, zur Verstärkung des Gesagten):
lass man gut sein!;
na, denn man los!;
er soll man ruhig sein!;
Und was den Genossen Michels angehe …, der solle man aufpassen, dass ihn seine Rede nicht allzu weit nach links trage (Grass, Butt 559).