Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
mächtig
mạ̈ch|tig [mittelhochdeutsch mehtic, althochdeutsch mahtig]:1. a) große ↑ "Macht" (3), Gewalt besitzend oder ausübend, von großer Wirkung, einflussreich:
ein mächtiger Staat;
ein mächtiges Reich;
mächtige Bosse, Unternehmer;
der mächtigste Mann Russlands;
die Mächtigen dieser Welt;
wenn sie warnen, dann zittern die scheinbar so mächtigen Parteivorstände (Dönhoff, Ära 50);
Verwenden mächtige Frauen andere Mechanismen als Männer in vergleichbaren Rollen? (Emma 2, 2005, 34);
… dass Worte mächtiger sind als Handlungen (Roth, Beichte 63);
b)einer Sache mächtig sein (gehoben; etwas aufgrund entsprechender Fähigkeit[en] können, beherrschen: des Englischen, der Rede mächtig sein);
einer Sache, seiner [selbst] mächtig sein (etwas, sich [selbst] in der Gewalt haben: seiner Sinne, Worte, seiner [selbst kaum] noch mächtig sein).
2. a) beeindruckend groß, umfangreich, ausgedehnt, stark; von beeindruckendem Ausmaß, Grad; ↑ "gewaltig" (2 a):
ein mächtiges Felsmassiv;
ein mächtiger Wald;
eine mächtige Eiche, Woge;
mächtige Kuppeln;
der Hirsch hat ein mächtiges Geweih;
mit mächtiger Stimme sprechen;
ein mächtiger (mit viel Schwung ausgeführter, weiter) Sprung, Satz;
ein mächtiger (überaus kraftvoller) Schlag;
mächtige (EDV; umfassende, vielfältige) Befehle, Funktionen, Programme, Programmiersprachen;
Sein Kopf steckte tief zwischen mächtigen runden Schultern (Rinser, Jan Lobel 53);
Noch einmal schien der Komsomol einen mächtigen Aufschwung zu nehmen (Leonhard, Revolution 55);
Es besteht aber ein mächtiger Unterschied zwischen der Liebe, die man als Überzeugung besitzt, und der Liebe, die einen besitzt (Musil, Mann 1304);
Ich tue das Gefühl als albern ab, nur um es mir umso mächtiger entgegenschwappen zu spüren (Steinhöfel, Mitte 338);
(EDV:) Dichter, maschinennaher Code ist ein mächtiges Werkzeug in den Händen eines erfahrenen Programmierers, das ihm die absolute Kontrolle über den erzeugten Objekt-Code erlaubt (ct 6, 1990, 334);
b) (landschaftlich) sehr sättigend; schwer:
das Essen ist mir zu mächtig;
Er (= der Windbeutel) ist eine … zum Kuchen ausgehöhlte Semmel, mit mächtiger Schlagsahne angefüllt (Jacob, Kaffee 191);
c) (besonders Bergmannssprache) (von Schichten o. Ä.) ↑ "dick" (2 a):
ein etwa 10 Meter mächtiges Flöz.
3. (umgangssprachlich)
a) sehr groß, stark, beträchtlich:
mächtigen Hunger, mächtige Angst, mächtiges Glück haben;
b) sehr, überaus; besonders stark, heftig:
mächtig viel, groß, erstaunt;
sich mächtig beeilen;
sich mächtig freuen, amüsieren;
Da muss irgendwas mächtig faul dabei sein (Remarque, Obelisk 19);
Es ist ein mächtig feines Haus gegen das, wo ich gewesen bin, was? (Fallada, Jeder 333);
Hermanns Geschenke hatten ihr im Waldkrankenhaus mächtig geholfen (Bieler, Bär 242);
Und nachher in Travemünde hatten es alle Damen mächtig mit ihm (Hausmann, Abel 123).
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