Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Lücke
Lụ̈|cke, die; -, -n [mittelhochdeutsch lücke, lucke, althochdeutsch luccha, verwandt mit 1"Loch"]:a) offene, leere Stelle; Stelle, an der etwas fehlt (in einem zusammenhängenden Ganzen), durch die etwas unvollständig erscheint:
eine Lücke im Zaun;
ihr Gebiss hat erhebliche Lücken (es fehlen ihr viele Zähne);
eine Lücke lassen (an einer Stelle einen freien Platz lassen für etwas später Einzufügendes);
eine Lücke füllen, schließen;
Stuhlreihen auf Lücke stellen (gegeneinander versetzt aufstellen);
Ü ihr Tod hinterlässt, reißt eine Lücke;
die Neuerscheinung schließt eine Lücke;
(Sprachwissenschaft:) eine semantische Lücke;
eine Lücke im Wortschatz;
b) etwas nicht ausreichend Vorhandenes und als Mangel Empfundenes:
sein Wissen hat einige Lücken;
eine Lücke im Gesetz (Fall, der vom Gesetz nicht erfasst ist);
es fehlt ihr der Mut zur Lücke (das Sicheingestehen von und Sichabfinden mit Unzulänglichkeiten, mit Unvollständigkeiten);
Mut zum Risiko und zur didaktischen Lücke im mitunter von Routine und Langeweile geprägten … Schulalltag (FAZ 18. 6. 97, 39);
Er (= Organisator einer Gemäldeausstellung) nimmt Bewertungen vor, setzt Akzente und zeigt damit den Mut zur Lücke (hat den Mut, eine Auswahl unter den Gemälden zu treffen; FAZ 30.10.98, 44).
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