Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Los
Los, das; -es, -e [mittelhochdeutsch lōʒ, auch = Losungswort, Orakel, althochdeutsch hlōʒ, zu einem in mittelhochdeutsch lieʒen, althochdeutsch hlioʒan = losen; wahrsagen, zaubern erhaltenen germanischen Verb]:1. a) verdeckt gekennzeichneter Zettel oder sonstiger Gegenstand, durch den eine Zufallsentscheidung herbeigeführt werden soll:
das Los soll entscheiden;
das Los werfen;
ein Los ziehen;
jemanden, die Reihenfolge durch das Los ermitteln, bestimmen;
b) mit einer Zahl oder Zahlenkombinationen versehener, käuflich zu erwerbender Zettel [für den die Gewinnzahlen erst nach dem Kauf ausgelost oder ermittelt werden], mit dem man an einer Lotterie, Tombola o. Ä. teilnimmt:
ein halbes, ganzes Los [der Klassenlotterie];
jedes zweite Los gewinnt;
das Los war eine Niete;
ich habe drei Lose gekauft;
auf das Los Nr. … entfiel ein Gewinn von 10 000 Euro;
das große Los (der Hauptgewinn);
mit jemandem, etwas das große Los ziehen/gezogen haben (mit jemandem, etwas Glück haben, eine besonders gute Entscheidung getroffen haben).
2. (gehoben) Schicksal, Geschick:
ein bitteres, beneidenswertes Los;
das Los der Flüchtlinge;
ihm war ein schweres Los beschieden;
sein Los tragen müssen;
mit seinem Los zufrieden sein;
dass es unser aller Los ist, einmal alt zu werden (v. d. Grün, Glatteis 218);
jeder hat sein Los, und leicht ist keines (Hesse, Steppenwolf 2).
3. [ursprünglich wohl das jemandem durch Auslosung Zugefallene] (Wirtschaft) bestimmte Mengeneinheit:
die Bundeswehr bezieht ihre Munition in Losen;
Kaffee wird nach der Güte und nach der Herkunft in Serien und Lose eingeteilt (Jacob, Kaffee 218).
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