Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
linear
li|ne|ar [lateinisch linearis = aus Linien bestehend]:1. a) (bildungssprachlich) geradlinig, linienförmig:
(Physik:) lineare Bewegung, Beschleunigung;
dass dieses lineare Gebilde (= Rand eines Teppichs) bei ihnen (= den Turmfalken) … die Vorstellung einer Bewegung wachrief (Lorenz, Verhalten I, 105);
b) (Kunstwissenschaft) zeichnerisch; das Zeichnerische betonend:
Die Figuren sind flach und linear angelegt, die Falten, die Haare sind tief mit dem Bohrer unterrissen (Bild. Kunst I, 14).
2. a) (bildungssprachlich) geradlinig, einfach und stetig [verlaufend]:
Irgendwie lag dem vergangenen Jahrhundert die Vorstellung eines linearen Prozesses (Wieser, Organismen 11);
einen Fehler zu korrigieren, der … von der linearen Geschichtskonzeption herrührt (Adorno, Prismen 116);
b) (Sprachwissenschaft) sukzessiv, in Form einer Abfolge:
die lineare Redekette;
c) (Musik) nicht den harmonischen Zusammenklang, sondern den gleichzeitigen Verlauf selbstständiger Melodien, Stimmen in den Vordergrund stellend:
lineare Musik;
der lineare Stil.
3. (Mathematik)
a) eindimensional, [nur] der Länge nach:
der lineare Ausdehnungskoeffizient;
b) unbestimmte Größen in erster Potenz enthaltend:
lineare Gleichungen (Gleichungen ersten Grades).
4. (Fachsprache) für alle in gleicher Weise erfolgend:
lineare Zunahme, Lohnerhöhung;
lineare Abschreibung (Abschreibung gleichbleibender Beträge).
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