Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
liefern
lie|fern [aus der niederdeutschen Kaufmannssprache < mittelniederdeutsch, mittelniederländisch lēveren < französisch livrer < mittellateinisch liberare = freilassen; ausliefern < lateinisch liberare = befreien, zu: liber = frei]:1. bestellte oder gekaufte Waren dem Empfänger bzw. der Empfängerin bringen, zustellen, aushändigen:
Heizöl, Möbel, Ersatzteile liefern;
eine Ware frei Haus liefern;
pünktlich, in vierzehn Tagen liefern;
das Werk kann zurzeit nicht liefern;
jemandem etwas liefern;
wir liefern auch an Privatpersonen;
etwas per Post, per Nachnahme liefern;
Aber Frau Rakitsch hatte mir ja gesagt, dass wir nur an privat lieferten (Gaiser, Schlußball 50).
2. erzeugen, hervorbringen:
das Land liefert Rohstoffe;
der Boden liefert nur geringe Erträge;
die Biene liefert Honig;
Alle Energie wird zunächst von der Sonne geliefert (Gruhl, Planet 31);
Von den drei großen Mundspeicheldrüsen liefert die Ohrspeicheldrüse … einen relativ dünnflüssigen Speichel (Medizin II, 26).
3. a) beibringen, vorlegen, geben:
den Beweis, Nachweis für etwas liefern;
(oft verblasst:) die Geschichte liefert uns dafür genug Beispiele;
die Ereignisse lieferten reichlich Gesprächsstoff;
jemanden jemandem in die Hände liefern (verraten und ausliefern);
Überall in der Welt lieferten grauenhafte Verbrechen dicke Schlagzeilen (Kirst, Aufruhr 99);
der Neuzugang aus Köln lieferte gegen den Solinger Wolf eine solide Partie (spielte zufriedenstellend, ganz gut; Kicker 6, 1982, 47);
b) mit jemandem austragen:
sich einen Kampf, ein Duell, eine blutige Auseinandersetzung liefern;
sich eine Schlacht liefern (miteinander kämpfen);
bei Marienberg liefert er sich mit einer Ulanenstreife ein Pistolengefecht (Loest, Pistole 14).
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