Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Leute
Leu|te [mittelhochdeutsch liute, althochdeutsch liuti, zu mittelhochdeutsch, althochdeutsch liut = Volk, eigentlich = Wuchs, Nachwuchs, Nachkommenschaft]:1. mit anderen zusammen auftretende, als Menge o. Ä. gesehene Menschen:
junge, alte, erwachsene, verheiratete, tüchtige, kluge, einflussreiche, ordentliche, fremde, vornehme, nette, viele, manche Leute;
es waren etwa 20 Leute da;
die feinen Leute;
Leute von Rang und Namen;
auf, Leute!;
(umgangssprachlich:) hört mal her, Leute!;
das vergessen diese Leute gern;
(umgangssprachlich:) Leute, wird das was geben!;
kleine (einfache, in bescheidenen Verhältnissen lebende) Leute;
(umgangssprachlich:) was werden die Leute (die andern, unsere Bekannten, wird man [in der Öffentlichkeit]) dazu sagen?;
die jungen Leute wohnen (das junge Ehepaar wohnt) bei den Eltern der Frau;
wenn du das tust, sind wir geschiedene Leute (will ich nichts mehr mit dir zu tun haben);
im Gerede, Geschrei der Leute sein (von andern kritisiert werden);
ehrlicher Leute Kind sein (veraltend; aus einer ordentlichen, wenn auch nicht wohlhabenden Familie stammen);
etwas nur der Leute wegen (um nicht unangenehm aufzufallen) tun;
(ironisch:) auf Leute wie Sie haben wir gerade gewartet;
mit Leuten umzugehen wissen, verstehen;
du musst wieder unter Leute gehen (gesellschaftliche Kontakte pflegen);
(abwertend:) was will, soll man von solchen Leuten anderes erwarten?;
vor allen Leuten (vor der Öffentlichkeit);
weil es auch Leute mit Rückgrat (Leute, die entschlossen für ihre Überzeugungen eintreten) gibt (Hörzu 5, 1979, 10);
Die Leute wollen gar nichts drüber wissen (Grossmann, Liebe 122);
R aus Kindern werden Leute (drückt das Erstaunen darüber aus, dass ein junger Mensch, den der/die Sprechende noch als Kind in Erinnerung hat, mittlerweile erwachsen ist); hier ist es [ja/doch] nicht wie bei armen Leuten (scherzhaft; etwas, dessen man den Gast sich zu bedienen bittet, ist im Haushalt [immerhin, in ausreichendem Maße] vorhanden);
in aller Leute Munde/in der Leute Mäuler[n] sein (viel beredet werden; Gegenstand des Klatsches sein);
unter die Leute kommen (umgangssprachlich; bekannt werden: dass es die Klugen … im eigenen Interesse verschweigen. Sie sorgen dafür, dass es nicht unter die Leute kommt [Erh. Kästner, Zeltbuch 139]);
etwas unter die Leute bringen (umgangssprachlich; dafür sorgen, dass etwas bekannt wird).
2. a) (umgangssprachlich) Personen, die unter jemandes Leitung arbeiten, bei jemandem angestellt sind, Mitarbeiter eines Unternehmens o. Ä.:
sich für seine Leute einsetzen;
der Betrieb braucht neue, fähige Leute;
der General, Offizier hatte ein gutes Verhältnis zu seinen Leuten (Untergebenen);
Wir haben ein paar gute Leute (Spieler) in der Nationalmannschaft (Simmel, Stoff 78);
der Bundesnachrichtendienst entsendet keine seiner Leute in die Kommission? (Zwerenz, Quadriga 7);
… zusammen mit sieben Leuten ein Spähtruppunternehmen auszuführen (Jens, Mann 142);
b) (veraltet) Arbeiter[innen], Hausangestellte auf einem Guts-, Bauernhof; Gesinde:
seine Leute schinden.
3. (umgangssprachlich) jemandes Familienangehörige:
über die Feiertage fahre ich wieder zu meinen Leuten;
ich hoffe, dass sie mit deiner Familie gut zurechtkommen. Natürlich sind sie ein bisschen älter als deine Leute (Kemelman [Übers.], Dienstag 13);
… bin ich einmal eine Woche lang als Erntehelferin bei seinen Leuten gewesen (Wimschneider, Herbstmilch 71).
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