Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
lenken
lẹn|ken [mittelhochdeutsch lenken, zu: lanke, ↑ "Gelenk"]:1. a) steuern; mithilfe der Steuerung, der Zügel (einer Sache, einem Tier) eine bestimmte Richtung geben:
ein Auto, ein Fahrrad, ein Fuhrwerk lenken;
ein Reittier [am Zügel] lenken;
lass mich mal lenken!;
den Wagen nach links lenken;
mit einer Hand lenken;
sehr sicher lenken können;
b) (gehoben veraltend) [s]eine Richtung nehmen:
nach Hause lenken (nach Hause gehen);
der Pfad lenkte (führte) in die Schlucht.
2. a) veranlassen, dass sich etwas auf etwas richtet bzw. in eine bestimmte Richtung bewegt:
den Ball ins Aus lenken;
seinen Schritt/seine Schritte zum Bahnhof lenken;
Ü das Gespräch in eine andere Richtung, auf ein anderes Thema lenken;
jemandes Gedanken auf etwas lenken;
den Verdacht auf jemanden lenken;
seinen Blick, seine Aufmerksamkeit auf etwas lenken (richten);
der Verdacht lenkte (richtete) sich auf den Ehemann;
Die Polizisten lenkten den Protestzug außerhalb der Landtagsbannmeile in Seitenstraßen (Kühn, Zeit 223);
b) leiten, führen:
er lässt sich schwer lenken;
es fehlt [bei] ihm die lenkende Hand;
das Gespräch, den Gang der Verhandlungen lenken (richtunggebend bestimmen);
einen Staat lenken (führen, regieren);
die Wirtschaft, die Presse, die Sprache lenken (oft abwertend; durch Reglementierung, weitgehende Eingriffe, Vorschriften oder Weisungen maßgeblich bestimmen, beeinflussen);
eine gelenkte (durch Lenkung, Weisung beeinflusste oder zustande gekommene) Meldung;
sie hatte eine Art, ihn trotz ihrer Sprachlosigkeit zu lenken und ihren Willen durchzusetzen (Heym, Schwarzenberg 162);
Der Alltagsverkehr muss vernünftig gelenkt werden (natur 3, 1991, 48);
Die Agrarpolitik kennt verschiedene Mittel, um die landwirtschaftliche Produktion zu lenken (NZZ 23. 10. 86, 31).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: lenken