Leidenschaft
Lei|den|schaft, die; -, -en [für französisch passion, ↑ "Passion"]:1. sich in emotionalem, vom Verstand nur schwer zu steuerndem Verhalten äußernder Gemütszustand (aus dem heraus etwas erstrebt, begehrt, ein Ziel verfolgt wird):
eine dämonische, schöpferische, blinde Leidenschaft;
die Leidenschaft beherrscht jemanden, reißt jemanden fort, erfasst jemanden;
die Leidenschaften der Menge aufrühren, entfesseln;
er ist der Spielball seiner Leidenschaften;
ein Mensch frei von Leidenschaften (ein Mensch von nüchterner Besonnenheit);
er hat sich mit Leidenschaft (mit großem Engagement) für die Sache eingesetzt, gegen die Ungerechtigkeit gekämpft;
Sie wurde seine Helferin und widmete sich dieser Aufgabe … mit Leidenschaft, wenn nicht mit Besessenheit (Reich-Ranicki, Th. Mann 188).
2. große Begeisterung, ausgeprägte [auf Genuss ausgerichtete] Neigung, Passion für etwas, was man sich immer wieder zu verschaffen, was man zu besitzen sucht, für eine bestimmte Tätigkeit, der man sich mit Hingabe widmet:
Reiten ist bei ihm eine Leidenschaft;
Autos sind seine Leidenschaft;
seine Leidenschaft für etwas entdecken;
seiner Leidenschaft frönen;
der Leidenschaft des Glücksspiels verfallen sein;
er ist Sammler aus Leidenschaft;
er betreibt sein Hobby mit wahrer Leidenschaft;
sie war von einer Leidenschaft zum Theater besessen;
Oder sie spielen. Else hat eine Leidenschaft für … Domino (Frischmuth, Herrin 78).
3. sich in starkem Gefühl, in heftigem, ungestümem Besitzverlangen äußernde Zuneigung zu einem Menschen:
eine wilde, große, stürmische, unselige Leidenschaft;
von einer heftigen Leidenschaft für jemanden erfasst, ergriffen werden;
warum hatte er … die Neigung des Mädchens erst bemerkt, als er selbst von Leidenschaft geschüttelt war? (Edschmid, Liebesengel 185).