Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
ledig
le|dig [mittelhochdeutsch ledic, wahrscheinlich verwandt mit ↑ "Glied" und eigentlich = gelenkig (vgl. schwedisch ledig = geschmeidig)]:1. nicht verheiratet (und nicht geschieden) (Abk.: led.):
ein lediger junger Mann;
ein lediger Vater;
eine ledige Mutter;
ein lediges (landschaftlich, sonst veraltend; nicht eheliches) Kind;
sie ist noch ledig, will ledig bleiben;
Stolz verkünden ledige Eltern die Geburt in der Zeitung (Spiegel 19, 1981, 94).
2. (landschaftlich) leer, frei:
ein lediger Acker;
lediges (Bergmannssprache; keine Mineralien enthaltendes) Gestein;
ledige Schicht (Bergmannssprache; Zeit, die ein Bergmann neben der üblichen Schicht im Bergwerk arbeitet; Überstunden);
ein lediges Schiff (Seemannssprache; ein Schiff ohne Fracht);
ein Pferd ledig (landschaftlich; ohne Reiter) gehen lassen;
Sein Gepäck war noch im Hafen. So fühlte er sich ledig (Frisch, Gantenbein 393);
Niemand saß auf dem Sarg. Ledig schwankte er unter den Ulmen (Grass, Blechtrommel 197);
einer Sache, jemandes ledig sein (gehoben; frei von etwas [besonders von Verantwortung o. Ä.], jemandem sein);
jemanden einer Sache ledig sprechen (gehoben; jemanden [von Schuld o. Ä.] lossprechen: Sie wollten … ihrer eigenen ehrenhaften Vergangenheit ledig gesprochen werden [Spiegel 52, 1965, 6]).
3. ↑ "frei" (2 c):
gib die Gefangenen ledig (Schiller, Jungfrau V, 9);
Lasst sie ledig! (Schiller, Kabale II, 7).
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