Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Leder
Le|der, das; -s, - [mittelhochdeutsch leder, althochdeutsch ledar, Herkunft ungeklärt]:1. aus Tierhaut durch Gerben gewonnenes, meist zähes, sehr reißfestes Material:
weiches, schmiegsames, glattes, raues, genarbtes Leder;
Leder färben, pflegen, imprägnieren;
die Leder verarbeitende Industrie;
Kleidung aus Leder;
diese Tasche haben wir auch in Leder;
jemand, etwas ist zäh wie Leder;
dieses Steak ist das reinste Leder (ist zäh);
dieses Buch kann auch in Leder (mit einem aus Leder angefertigten Einband) geliefert werden;
viele Motorradfahrer kleiden sich in Leder (tragen einen aus Leder angefertigten [Schutz]anzug);
die dunkle Haut seines Gesichts faltig wie verwittertes Leder (Cotton, Silver-Jet 8);
als er sich ins Leder (in den mit Leder bezogenen Sitz des Autos) zurücklehnte (Zuckmayer, Herr 89);
was das Leder hält (umgangssprachlich; kräftig; nach dem ledernen Geschirr der Zugtiere);
[die folgenden Wendungen beruhen auf veraltet Leder = menschliche Haut] jemandem das Leder gerben/versohlen (↑ "Fell" [1 a]);
jemandem ans Leder gehen/wollen (umgangssprachlich; jemanden angreifen);
jemandem auf dem Leder knien (veraltend; jemanden unter Druck halten und dadurch zu etwas zwingen);
jemandem aufs Leder rücken (↑ "Pelle" [1]);
vom Leder ziehen (umgangssprachlich: 1. selten; von der Waffe Gebrauch machen: Die Gendarmen müssen vom Leder ziehen, um drei Angriffe der Masse zurückzuwerfen [Werfel, Bernadette 33].] 2. schimpfen, wettern, polemisieren: gegen jemanden, etwas vom Leder ziehen; Kaum war er außer Hörweite, zog Jette, ebenfalls leise, aber ohne Sanftheit, vom Leder [Ossowski, Liebe ist 102]).
2. Kurzform von ↑ "Fensterleder".
3. (Fußballjargon) Fußball:
das Leder schlagen, treten, nach vorn treiben;
er drosch das Leder ins Tor;
sein Abspiel kam meistens so nach Maß, dass ich das Leder nur noch lässig ins Netz zu drücken brauchte (Wilhelm, Unter 23).
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