Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
läuten
läu|ten [mittelhochdeutsch liuten, althochdeutsch (h)lūt(t)an, zu 1"laut"]:1. a) (von einer [Kirchen]glocke) in Schwingung gebracht werden und dadurch ertönen, klingen:
die Glocken läuten von allen Kirchtürmen;
die Glocke läutet zu Mittag;
beim letzten Läuten (beim letzten Klang der Glocken) betrat sie die Kirche;
… fingen die Glocken an zu läuten, aufgeregt und angstvoll (Hesse, Steppenwolf 226);
b) durch Läuten (1 a) anzeigen:
die Glocken läuten 8 Uhr, Mittag;
(früher:) alle Glocken läuteten Feuer, Sturm;
c) eine [Kirchen]glocke in Schwingung versetzen:
der Küster läutet die Glocken [zum Gottesdienst];
die Glocken werden jetzt elektrisch geläutet;
[von] etwas läuten hören (umgangssprachlich; meist in Vergangenheitsformen; etwas Gerüchten entnehmen, nur Andeutungen über eine Sache erfahren: ich habe [davon] läuten hören/gehört, dass Sie kündigen wollen; Ich wusste nicht, ob es auf dem Wasser auch Verkehrsregeln gab. Ich hatte mal so was läuten hören [Plenzdorf, Leiden 132]).
2. (süddeutsch, österreichisch, schweizerisch, sonst gehoben)
a) ↑ "klingeln" (a):
das Telefon, der Wecker läutet;
es läutete an der Wohnungstür;
hat es geläutet?;
es läutet zur Frühstückspause;
die letzte Kleinbahn … läutete schneller, als sie fuhr (Grass, Hundejahre 52);
mit dem gefürchteten Läuten der Wohnungsklingel um 5 Uhr morgens (Rothfels, Opposition 33);
b) eine Klingel betätigen:
an der Tür läuten;
energisch läutete er dreimal;
c) durch Läuten (2 b) herbeirufen:
nach der Nachtschwester/(gehoben:) der Nachtschwester läuten;
sie läutete nach dem Zimmerkellner.
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