Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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laufen
lau|fen [mittelhochdeutsch loufen, althochdeutsch (h)louf(f)an, wahrscheinlich ursprünglich = (im Kreise) hüpfen, tanzen]:1.
a) sich in aufrechter Haltung auf den Füßen in schnellerem Tempo so fortbewegen, dass sich jeweils schrittweise für einen kurzen Augenblick beide Sohlen vom Boden lösen:
nicht laufen, sondern ruhig gehen;
auf die Straße, aus dem Haus, ins Freie, über das Feld, um die Ecke laufen;
immer schneller laufen;
er musste laufen, um den Bus noch zu bekommen;
er lief wie der Blitz, wie ein Wiesel;
er kam eilig, keuchend gelaufen;
die Kinder kamen freudig gelaufen (herbeigelaufen);
Und wer Füße hatte, der benutzte sie und lief, was er konnte (so schnell er konnte; Plievier, Stalingrad 246);
Einer überschlug sich im Laufen (Kirst, 08/15, 679);
b) (umgangssprachlich) ↑ "gehen" (1):
grübelnd im Zimmer auf und ab, hin und her laufen;
[schnell einmal] zum Supermarkt, zur Post laufen;
an Stöcken laufen;
Sie läuft zu den Ämtern, bezwingt ihre Ängste und rebelliert (Richter, Flüchten 309);
Dabei hatte er nicht mal Stiefel an, sondern lief auf Fußlappen (Lenz, Suleyken 11);
☆ jemanden laufen lassen (umgangssprachlich; jemanden freilassen, freigeben: sie ließ ihn laufen; wir haben die Täter laufen lassen/[seltener:] gelassen);
eine [Frau, Puppe] laufen lassen/zu laufen haben (salopp; eine Frau als Prostituierte für sich arbeiten lassen);
c) zu Fuß gehen (und nicht fahren):
zu ihrer Zeit musste man diese endlosen Strecken noch laufen;
wir sind im Urlaub viel gelaufen;
von der Haltestelle aus sind es noch fünf Minuten zu laufen;
nach diesem Geschenk bin ich lange gelaufen (umgangssprachlich; habe ich lange suchen müssen);
d) die Fähigkeit haben, sich auf den Beinen gehend fortzubewegen:
das Kind lernt laufen, kann schon laufen;
ich kann kaum noch richtig laufen;
e) beim Laufen (1a, b) an, gegen etwas geraten, stoßen:
in der Dunkelheit lief er gegen den Zaun;
der Mann lief in ein Auto, dem Autofahrer vor die Räder;
f) (von bestimmten Tieren) sich [schnell, flink] fortbewegen:
Tausende von Ameisen liefen über den Weg;
ein Reh lief mir in die Fahrbahn.
2. eine bestimmte Strecke gehend zurücklegen:
wir sind 20 km, einen Umweg gelaufen.
3.
a) sich durch Laufen in einen bestimmten Zustand versetzen:
sich außer Atem laufen;
… hatte mich … in den Gassen müde gelaufen (Hesse, Steppenwolf 151);
b) durch Laufen etwas, einen bestimmten Körperteil in einen bestimmten Zustand versetzen:
sich die Füße wund laufen;
du hast dir ein Loch in die Schuhsohle gelaufen;
Ich lief mir in den harten Sandalen eine Blase (B. Vesper, Reise 91);
c) [unter bestimmten Umständen] in bestimmter Weise ↑ "gehen" (1) können:
zu zweit läuft es sich angenehmer;
in diesen Schuhen läuft es sich bequemer;
auf diesem Weg, über diesen Schotter, bei/in dieser Kälte läuft es sich schlecht.
4. (umgangssprachlich; meist leicht abwertend) sich ständig [aus Gewohnheit] irgendwohin begeben:
er läuft in jede Veranstaltung, dauernd ins Kino, wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt;
Leute, die aus Angst … in die Kirche liefen (Ott, Haie 244).
5. a) als Läufer in einem sportlichen Wettbewerb, Rennen an den Start gehen:
sie läuft für Italien;
der Titelverteidiger läuft im nächsten Rennen;
die besten Pferde sind gestern schon gelaufen;
b) in einem sportlichen Wettbewerb, Rennen als Läufer eine bestimmte Zeit erzielen, erreichen:
einen Rekord, neue Bestzeit mit 58,1 Sekunden laufen;
c) in einem sportlichen Wettbewerb eine bestimmte Strecke zurücklegen:
einige Runden, 800 m laufen;
d) sich unter bestimmten Umständen, in bestimmter Weise als Läufer betätigen:
die Schweizer Abfahrtsasse sind einfach fantastisch gelaufen;
noch nie sind die Eiskunstläufer vor so vollen Tribünen gelaufen.
6. a) die Fähigkeit haben, sich mit einem an den Füßen befestigten Sportgerät fortzubewegen:
sie kann Rollschuh laufen;
ich bin/(seltener:) habe früher Schlittschuh gelaufen;
b) sich auf einem an den Füßen befestigten Sportgerät fortbewegen:
ich werde morgen Ski laufen.
7.
a) in Gang, in Betrieb sein:
den Motor laufen lassen;
die Maschine läuft ruhig, laut, nicht richtig;
der Kassettenrekorder, der Fernsehapparat läuft;
das Radio lief leise;
endlich lief (funktionierte) der Apparat wieder;
Ruhe, Kamera läuft!;
(EDV:) die Anwendung läuft nicht auf mobilen Geräten, nicht unter diesem Betriebssystem;
die Uhr läuft noch eine ganze Woche, wenn sie einmal aufgezogen ist (Brot und Salz 227);
Arbeiter, die … dem Tempo des laufenden Bandes eingeordnet sind (Niekisch, Leben 223);
b) sich [gleichmäßig, gleitend] durch, über, um etwas bewegen:
der Kran läuft auf Schienen;
das Seil läuft über Rollen;
der Faden läuft (wickelt sich) auf die Spule;
die Erde läuft (dreht sich) um die Sonne;
ihre Finger liefen (glitten) leicht über die Tasten [des Klaviers];
von den Fließbändern liefen 1,27 Millionen Fahrzeuge (wurden auf den Fließbändern hergestellt, produziert);
die Masche läuft (löst sich);
Ü ein Zittern läuft durch ihren Körper;
das Gerücht lief schnell durch den Betrieb (wurde im Betrieb schnell verbreitet);
sein Blick lief suchend durch die Menge;
ein Raunen lief durch die Menge, über die Ränge;
[vor Grauen] lief es mir eiskalt über den Rücken.
8. (gelegentlich Fachsprache) ↑ "fahren" (1 a):
der Zug läuft (verkehrt) zwischen Stuttgart und München;
die Schiffe laufen auf neuem Kurs;
der Frachter ist auf Grund gelaufen;
Seit Wochen läuft der Testwagen … quer durch Deutschland (DM 5, 1966, 20);
Das Boot lief mit Höchstfahrt aus dem Feuerbereich (Ott, Haie 230);
Wieder einmal geht über der ruhig laufenden »MS Berlin« die Sonne auf (Heim, Traumschiff 266).
9.
a) fließen:
das Wasser läuft (fließt aus der Leitung);
das Bier läuft nur so (umgangssprachlich; wird pausenlos ausgeschenkt);
dem Kind liefen die Tränen aus den Augen;
das heiße Wasser läuft in die Wanne;
der Schweiß, das Blut lief ihm [in Strömen] über das Gesicht;
der Käse läuft (umgangssprachlich; ist weich und beginnt zu zerlaufen);
Er sah Brettschneider nasse Briketts in die Mulde schaufeln. Aus dem Kohlehaufen lief ein schwarzes Rinnsal (H. Gerlach, Demission 132);
ein Wasserbassin, in das dünn Wasser lief und innen hell widerhallte (Handke, Frau 90);
b) Wasser, Flüssigkeit austreten, ausfließen lassen:
das Fass läuft (ist undicht);
ihr lief (tropfte ständig) die Nase;
sein rechtes Ohr läuft (sondert Flüssigkeit ab, eitert);
Man hielt den Kopf unter den laufenden Wasserhahn (Fallada, Trinker 145).
10. sich in bestimmter Richtung erstrecken; in bestimmter Richtung verlaufen:
die Anschlüsse liefen irgendwo durch die Wand;
die Straße läuft (führt) am Fluss entlang, geradeaus;
die Narbe läuft quer über das Gesicht;
eine niedrige Bank läuft um den Ofen;
hinter einem Bretterverschlag, der … drei Meter vom Fenster entfernt durch das Zimmer lief (Hilsenrath, Nacht 452).
11.
a) [in bestimmter Weise] vor sich gehen, vonstattengehen, verlaufen:
der Ausflug läuft wie geplant, nach Wunsch;
die Sache kann so oder so laufen;
ich möchte wissen, wie die Verhandlung gelaufen ist;
er lässt einfach alles laufen (umgangssprachlich; kümmert sich um nichts);
ich möchte wissen, was hier läuft;
der Vortrag läuft mit der Vorlesung parallel;
er hat schon einmal so einen Job gehabt und weiß, wie es läuft (umgangssprachlich; wie man es macht);
wie läufts?;
Sicherlich … lief nicht immer alles so, wie es geplant war (Zivildienst 5, 1986, 20);
Das Gespräch lief langsam und ohne Ziel (Loest, Pistole 93);
ihr Geschäft, von dem sie behauptete, es laufe inzwischen von selbst (Härtling, Hubert 312);
er hat eine Korrespondenz, die nicht über die Bank läuft (Bieler, Mädchenkrieg 340);
weil er die Protokolle einer Versuchsreihe brauchte, die in der vergangenen Woche gelaufen war (stattgefunden hatte; H. Weber, Einzug 249);
Es sind halt Sachen gelaufen (es haben sich Sachen ereignet), aus denen ich sehen muss, dass ich was ändern muss (Männerbilder 150);
War dieser Mensch überhaupt schon mal in der DDR? Weiß er, was dort läuft? (Zivildienst 10, 1986, 3);
die Leute schreiben nur noch, sitzen in ihren Bungalows und kriegen nicht mehr mit, was draußen läuft (was sich in ihrer Umgebung ereignet; tipp 12, 1984, 1);
Was in diesen Heimen läuft, ist sicher an verantwortlicher Stelle bekannt (Petersen, Resonanz 129);
Bei allem, was seit 1963 in Deutschland zwischen Ost und West gelaufen ist (Spiegel 11, 1978, 31);
Zwischen dem Präsidenten Georges Pompidou und dem Bundeskanzler Willy Brandt lief nichts mehr (sie verstanden sich nicht mehr; Scholl-Latour, Frankreich 521);
Hier läuft viel mit Kontakten (wird viel mithilfe von Kontakten zustande gebracht; zitty 13, 1984, 32);
»Läuft es?« – »Es läuft schlecht ohne dich …« (Danella, Hotel 322);
b) eingeleitet, aber nicht abgeschlossen oder entschieden sein:
die Ermittlungen laufen;
der Antrag, das Gesuch, die Bewerbung läuft (ist eingereicht und wird bearbeitet);
die Verhandlungen über die Finanzierung des Projekts laufen noch (dauern noch an);
gegen ihn läuft eine Anzeige, ein Verfahren;
☆ gelaufen sein (umgangssprachlich; vorbei, abgeschlossen sein; nicht mehr zu ändern sein: um 19 Uhr ist alles gelaufen; Die Sache ist gelaufen, jetzt sprechen die Gewehre [Hörzu 37, 1976, 113]; Für beide Mannschaften ist die Saison praktisch gelaufen, denn beide haben mit den noch ausstehenden Entscheidungen … nichts mehr zu tun [Augsburger Allgemeine 13./14. 5. 78, 27]; Für mich ist der Abend gelaufen [Konsalik, Promenadendeck 284]).
12. Gültigkeit haben; wirksam sein:
das Abkommen, der Bausparvertrag läuft nur noch bis zum Jahresende;
wie lange läuft der Pass noch?
13. in einer Kartei o. Ä. geführt, registriert, festgehalten sein:
das Auto, Konto, Projekt läuft auf meinen Namen;
Will … litt an einer Krankheit, die unter dem Namen Nachtschweiß lief (Böll, Haus 11);
also ich lauf' jetzt auf Bewährung (Aberle, Stehkneipen 56).
14. gezeigt, gespielt werden:
der Film läuft schon seit Wochen in allen Kinos;
seit 10 Minuten läuft bereits der Hauptfilm;
die Sendung lief im dritten Programm;
die Show ist gestern über den Bildschirm gelaufen (umgangssprachlich; wurde gestern im Fernsehen gezeigt);
Sie möchte am liebsten zu Bett gehen, aber in der Glotze läuft noch ein Krimi (salopp) (Chotjewitz, Friede 235);
Jedesmal lief Musik …, wenn er sich am Haustelefon meldete (Wellershoff, Körper 135);
Sie schaltete das Radio auf den Sender in Oberschöneweide, hier liefen Nachrichten (wurden Nachrichten gesendet; Rolf Schneider, November 135).
15. (umgangssprachlich) sich günstig entwickeln:
der Laden läuft;
das Buch, der Artikel läuft [sehr gut];
als es in Zürich in der Schule gar nicht lief (als der Lernerfolg ausblieb; Bild 20. 3. 84, 9).
16. (Jägersprache) läufig sein:
die Hündin läuft.
a) sich in aufrechter Haltung auf den Füßen in schnellerem Tempo so fortbewegen, dass sich jeweils schrittweise für einen kurzen Augenblick beide Sohlen vom Boden lösen:
nicht laufen, sondern ruhig gehen;
auf die Straße, aus dem Haus, ins Freie, über das Feld, um die Ecke laufen;
immer schneller laufen;
er musste laufen, um den Bus noch zu bekommen;
er lief wie der Blitz, wie ein Wiesel;
er kam eilig, keuchend gelaufen;
die Kinder kamen freudig gelaufen (herbeigelaufen);
Und wer Füße hatte, der benutzte sie und lief, was er konnte (so schnell er konnte; Plievier, Stalingrad 246);
b) (umgangssprachlich) ↑ "gehen" (1):
grübelnd im Zimmer auf und ab, hin und her laufen;
[schnell einmal] zum Supermarkt, zur Post laufen;
an Stöcken laufen;
Sie läuft zu den Ämtern, bezwingt ihre Ängste und rebelliert (Richter, Flüchten 309);
Dabei hatte er nicht mal Stiefel an, sondern lief auf Fußlappen (Lenz, Suleyken 11);
☆ jemanden laufen lassen (umgangssprachlich; jemanden freilassen, freigeben: sie ließ ihn laufen; wir haben die Täter laufen lassen/[seltener:] gelassen);
eine [Frau, Puppe] laufen lassen/zu laufen haben (salopp; eine Frau als Prostituierte für sich arbeiten lassen);
c) zu Fuß gehen (und nicht fahren):
zu ihrer Zeit musste man diese endlosen Strecken noch laufen;
wir sind im Urlaub viel gelaufen;
von der Haltestelle aus sind es noch fünf Minuten zu laufen;
nach diesem Geschenk bin ich lange gelaufen (umgangssprachlich; habe ich lange suchen müssen);
d) die Fähigkeit haben, sich auf den Beinen gehend fortzubewegen:
das Kind lernt laufen, kann schon laufen;
ich kann kaum noch richtig laufen;
e) beim Laufen (1a, b) an, gegen etwas geraten, stoßen:
in der Dunkelheit lief er gegen den Zaun;
der Mann lief in ein Auto, dem Autofahrer vor die Räder;
f) (von bestimmten Tieren) sich [schnell, flink] fortbewegen:
Tausende von Ameisen liefen über den Weg;
ein Reh lief mir in die Fahrbahn.
2.
wir sind 20 km, einen Umweg gelaufen.
3.
a) sich durch Laufen in einen bestimmten Zustand versetzen:
sich außer Atem laufen;
… hatte mich … in den Gassen müde gelaufen (Hesse, Steppenwolf 151);
b) durch Laufen etwas, einen bestimmten Körperteil in einen bestimmten Zustand versetzen:
sich die Füße wund laufen;
du hast dir ein Loch in die Schuhsohle gelaufen;
Ich lief mir in den harten Sandalen eine Blase (B. Vesper, Reise 91);
c)
zu zweit läuft es sich angenehmer;
in diesen Schuhen läuft es sich bequemer;
auf diesem Weg, über diesen Schotter, bei/in dieser Kälte läuft es sich schlecht.
4.
er läuft in jede Veranstaltung, dauernd ins Kino, wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt;
Leute, die aus Angst … in die Kirche liefen (Ott, Haie 244).
5. a)
sie läuft für Italien;
der Titelverteidiger läuft im nächsten Rennen;
die besten Pferde sind gestern schon gelaufen;
b)
einen Rekord, neue Bestzeit mit 58,1 Sekunden laufen;
c)
einige Runden, 800 m laufen;
d)
die Schweizer Abfahrtsasse sind einfach fantastisch gelaufen;
noch nie sind die Eiskunstläufer vor so vollen Tribünen gelaufen.
6. a)
sie kann Rollschuh laufen;
ich bin/(seltener:) habe früher Schlittschuh gelaufen;
b)
ich werde morgen Ski laufen.
7.
a) in Gang, in Betrieb sein:
den Motor laufen lassen;
die Maschine läuft ruhig, laut, nicht richtig;
der Kassettenrekorder, der Fernsehapparat läuft;
das Radio lief leise;
endlich lief (funktionierte) der Apparat wieder;
Ruhe, Kamera läuft!;
(EDV:) die Anwendung läuft nicht auf mobilen Geräten, nicht unter diesem Betriebssystem;
die Uhr läuft noch eine ganze Woche, wenn sie einmal aufgezogen ist (Brot und Salz 227);
Arbeiter, die … dem Tempo des laufenden Bandes eingeordnet sind (Niekisch, Leben 223);
b) sich [gleichmäßig, gleitend] durch, über, um etwas bewegen:
der Kran läuft auf Schienen;
das Seil läuft über Rollen;
der Faden läuft (wickelt sich) auf die Spule;
die Erde läuft (dreht sich) um die Sonne;
ihre Finger liefen (glitten) leicht über die Tasten [des Klaviers];
von den Fließbändern liefen 1,27 Millionen Fahrzeuge (wurden auf den Fließbändern hergestellt, produziert);
die Masche läuft (löst sich);
Ü ein Zittern läuft durch ihren Körper;
das Gerücht lief schnell durch den Betrieb (wurde im Betrieb schnell verbreitet);
sein Blick lief suchend durch die Menge;
ein Raunen lief durch die Menge, über die Ränge;
8.
der Zug läuft (verkehrt) zwischen Stuttgart und München;
die Schiffe laufen auf neuem Kurs;
der Frachter ist auf Grund gelaufen;
Seit Wochen läuft der Testwagen … quer durch Deutschland (DM 5, 1966, 20);
Das Boot lief mit Höchstfahrt aus dem Feuerbereich (Ott, Haie 230);
Wieder einmal geht über der ruhig laufenden »MS Berlin« die Sonne auf (Heim, Traumschiff 266).
9.
a) fließen:
das Wasser läuft (fließt aus der Leitung);
das Bier läuft nur so (umgangssprachlich; wird pausenlos ausgeschenkt);
dem Kind liefen die Tränen aus den Augen;
das heiße Wasser läuft in die Wanne;
der Schweiß, das Blut lief ihm [in Strömen] über das Gesicht;
der Käse läuft (umgangssprachlich; ist weich und beginnt zu zerlaufen);
Er sah Brettschneider nasse Briketts in die Mulde schaufeln. Aus dem Kohlehaufen lief ein schwarzes Rinnsal (H. Gerlach, Demission 132);
ein Wasserbassin, in das dünn Wasser lief und innen hell widerhallte (Handke, Frau 90);
b) Wasser, Flüssigkeit austreten, ausfließen lassen:
das Fass läuft (ist undicht);
ihr lief (tropfte ständig) die Nase;
sein rechtes Ohr läuft (sondert Flüssigkeit ab, eitert);
Man hielt den Kopf unter den laufenden Wasserhahn (Fallada, Trinker 145).
10.
die Anschlüsse liefen irgendwo durch die Wand;
die Straße läuft (führt) am Fluss entlang, geradeaus;
die Narbe läuft quer über das Gesicht;
eine niedrige Bank läuft um den Ofen;
hinter einem Bretterverschlag, der … drei Meter vom Fenster entfernt durch das Zimmer lief (Hilsenrath, Nacht 452).
11.
a) [in bestimmter Weise] vor sich gehen, vonstattengehen, verlaufen:
der Ausflug läuft wie geplant, nach Wunsch;
die Sache kann so oder so laufen;
ich möchte wissen, wie die Verhandlung gelaufen ist;
er lässt einfach alles laufen (umgangssprachlich; kümmert sich um nichts);
ich möchte wissen, was hier läuft;
der Vortrag läuft mit der Vorlesung parallel;
wie läufts?;
Sicherlich … lief nicht immer alles so, wie es geplant war (Zivildienst 5, 1986, 20);
Das Gespräch lief langsam und ohne Ziel (Loest, Pistole 93);
ihr Geschäft, von dem sie behauptete, es laufe inzwischen von selbst (Härtling, Hubert 312);
er hat eine Korrespondenz, die nicht über die Bank läuft (Bieler, Mädchenkrieg 340);
weil er die Protokolle einer Versuchsreihe brauchte, die in der vergangenen Woche gelaufen war (stattgefunden hatte; H. Weber, Einzug 249);
Es sind halt Sachen gelaufen (es haben sich Sachen ereignet), aus denen ich sehen muss, dass ich was ändern muss (Männerbilder 150);
War dieser Mensch überhaupt schon mal in der DDR? Weiß er, was dort läuft? (Zivildienst 10, 1986, 3);
die Leute schreiben nur noch, sitzen in ihren Bungalows und kriegen nicht mehr mit, was draußen läuft (was sich in ihrer Umgebung ereignet; tipp 12, 1984, 1);
Was in diesen Heimen läuft, ist sicher an verantwortlicher Stelle bekannt (Petersen, Resonanz 129);
Bei allem, was seit 1963 in Deutschland zwischen Ost und West gelaufen ist (Spiegel 11, 1978, 31);
Zwischen dem Präsidenten Georges Pompidou und dem Bundeskanzler Willy Brandt lief nichts mehr (sie verstanden sich nicht mehr; Scholl-Latour, Frankreich 521);
Hier läuft viel mit Kontakten (wird viel mithilfe von Kontakten zustande gebracht; zitty 13, 1984, 32);
»Läuft es?« – »Es läuft schlecht ohne dich …« (Danella, Hotel 322);
b) eingeleitet, aber nicht abgeschlossen oder entschieden sein:
die Ermittlungen laufen;
der Antrag, das Gesuch, die Bewerbung läuft (ist eingereicht und wird bearbeitet);
die Verhandlungen über die Finanzierung des Projekts laufen noch (dauern noch an);
gegen ihn läuft eine Anzeige, ein Verfahren;
☆ gelaufen sein (umgangssprachlich; vorbei, abgeschlossen sein; nicht mehr zu ändern sein: um 19 Uhr ist alles gelaufen; Die Sache ist gelaufen, jetzt sprechen die Gewehre [Hörzu 37, 1976, 113]; Für beide Mannschaften ist die Saison praktisch gelaufen, denn beide haben mit den noch ausstehenden Entscheidungen … nichts mehr zu tun [Augsburger Allgemeine 13./14. 5. 78, 27]; Für mich ist der Abend gelaufen [Konsalik, Promenadendeck 284]).
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das Abkommen, der Bausparvertrag läuft nur noch bis zum Jahresende;
wie lange läuft der Pass noch?
13.
das Auto, Konto, Projekt läuft auf meinen Namen;
Will … litt an einer Krankheit, die unter dem Namen Nachtschweiß lief (Böll, Haus 11);
also ich lauf' jetzt auf Bewährung (Aberle, Stehkneipen 56).
14.
der Film läuft schon seit Wochen in allen Kinos;
seit 10 Minuten läuft bereits der Hauptfilm;
die Sendung lief im dritten Programm;
die Show ist gestern über den Bildschirm gelaufen (umgangssprachlich; wurde gestern im Fernsehen gezeigt);
Sie möchte am liebsten zu Bett gehen, aber in der Glotze läuft noch ein Krimi (salopp) (Chotjewitz, Friede 235);
Jedesmal lief Musik …, wenn er sich am Haustelefon meldete (Wellershoff, Körper 135);
Sie schaltete das Radio auf den Sender in Oberschöneweide, hier liefen Nachrichten (wurden Nachrichten gesendet; Rolf Schneider, November 135).
15.
der Laden läuft;
das Buch, der Artikel läuft [sehr gut];
als es in Zürich in der Schule gar nicht lief (als der Lernerfolg ausblieb; Bild 20. 3. 84, 9).
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die Hündin läuft.