Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
lau
1lau [mittelhochdeutsch lā, althochdeutsch lāo, ursprünglich wohl = warm, brennend]:1. a) (von Flüssigkeiten) weder warm noch kalt, mäßig warm:
im lauen Wasser der Wanne liegen;
die Suppe, der Kaffee ist nur lau;
Ü das Geschäft, die Nachfrage ist lau (mäßig);
das Glas mit lauem Whisky in beiden Händen (Frisch, Gantenbein 353);
Ich spüre das Blut lau ([warm u.] fad) in meinem Munde (Remarque, Obelisk 77);
b) (von der Luft, Witterung) [angenehm] mild:
laue Luft;
ein lauer Abend;
die Sommernacht war lau.
2. in nicht einschätzbarer Weise unsicher, unentschlossen, halbherzig:
ein lauer Kerl;
Gestern … klangen diese kurzen Geständnisse allerdings nur wie laue Entschuldigungen (Hamburger Abendblatt 30. 5. 79, 4);
man will keine lauen Zusicherungen (Thieß, Reich 527);
Angesichts … der lauen Haltung einiger Bischöfe gegenüber den jüngsten Verfolgungen von Gläubigen … (NZZ 26. 8. 83, 2);
Die demokratischen Parteien im Reichstag verhielten sich zunächst eher lau (ADAC-Motorwelt 11, 1986, 113).
2lau:
in der Verbindung für lau (landschaftlich; unentgeltlich; zu jiddisch lau = nicht; kein: etwas nicht für lau erhalten; für lau arbeiten; Verglichen mit seinem Rivalen Kidd, hat Gabler fast für lau gearbeitet: Er erhält lediglich Tantiemen [Spiegel 6, 1992, 187]).
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